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Eiscafé schließt vorübergehend

Das „Emilia“ in Bischofswerda bleibt zu, weil der Betreiber aus Kamenz jetzt Glühwein verkauft.

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© Constanze Knappe

Von Constanze Knappe

Die Eiszeit ist definitiv vorbei. Jedenfalls für den Betreiber des Eiscafés Emilia am Altmarkt in Bischofswerda. Dort ist jetzt geschlossen. Nach der Eröffnung im vergangenen Jahr war das so zunächst nicht geplant, sagt Inhaber Lars Engelhardt. Im vorigen Jahr sei das kleine Café die ganze Vorweihnachtszeit hindurch geöffnet gewesen. Es habe sich jedoch nicht gerechnet. „Die Leute sind im Stress, haben die Weihnachtsgeschenke und vieles andere im Kopf. Da hat keiner Zeit, sich ins Café zu setzen“, sagt er. Aus seiner zwölfjährigen Erfahrung will das der Unternehmer aus Kamenz wissen. Er betreibt dort ebenfalls ein Eiscafé sowie ein Eis-Taxi als Lieferservice. Er habe es in Bischofswerda mit Glühwein versucht, doch der werde lieber draußen im Stehen getrunken. Deshalb habe es keinen Sinn, vor Weihnachten das Café am Altmarkt auf Biegen und Brechen offen zu halten, sagt er.

Eigentlich sollte das Eiscafé erst nach dem ersten Advent nächste Woche schließen. Doch die schlechten Umsätze im November veranlassten Lars Engelhardt, schon ein paar Tage eher das Licht auszumachen. In der Zwischenzeit verkaufen er und seine Mitarbeiter Glühwein auf Märkten. So sei er bereits seit Jahren beim Adventsspectaculum jeweils am dritten Advent in Kamenz vertreten. „Mit den Buden auf den Märkten sind wir voll ausgelastet“, erklärt er.

Kunden haben Verständnis

Eröffnet hatte das Eiscafé Emilia am 31. März 2014. Mit ihrem Angebot wollen Lars Engelhardt und Ehefrau Angelique ein Stück Italien nach Bischofswerda bringen. Mit 16 Sorten Eis, dazu jede Menge Zutaten. Seit dann im Mai vorigen Jahres auch noch Tische und Stühle auf dem Fußweg vor dem Café standen, ließen sich die Bischofswerdaer und ihre Gäste selbst bei kühleren Temperaturen eingemummelt das Eis schmecken. Das geht in den nächsten Wochen nicht. Denn wie dem Aushang an der Ladentür zu entnehmen ist, bleibt das Eiscafé Emilia bis 2. Januar geschlossen. „Nach den Feiertagen haben die Leute den Kopf wieder frei und Zeit und Lust ins Eiscafé zu gehen“, sagt Lars Engelhardt auf Nachfrage. Wie viele Gäste da kommen, sei aber auch wetterabhängig.

Mit der vorübergehenden Schließung stimmt der Betreiber des Emilia in seinen Intentionen offenbar mit denen der Bischofswerdaer überein. Wie eine Blitzumfrage beim freitäglichen Wochenmarkt ergab, hat ein Ehepaar aus Bischofswerda „vollstes Verständnis dafür“. Sie waren schon einige Male mit den Enkeln in dem Eiscafé, aber jetzt im Winter sei das für sie kein Thema, sagt der Mann. Eine junge Frau erklärt, dass sie Glühwein lieber auf dem Weihnachtsmarkt trinkt, aber als Burkauerin ja leider immer fahren müsste. Aber Florence und Sandra, zwei Grundschülerinnen aus Bischofswerda, sind traurig über die Schließung. „Das Heidelbeereis schmeckt dort so lecker“, sagt Sandra.