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Therapieangebot in der JVA Waldheim

Seit mehr als 20 Jahren werden männliche Strafgefangene aus allen sächsischen Justizvollzugsanstalten nach Waldheim verlegt,

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© André Braun/Archiv

Von Tina Soltysiak

Waldheim/Leipzig. Beim Lesen des Beitrages „Das bittere Bild eines Sexualstraftäters“, der in der Donnerstagsausgabe des Döbelner Anzeigers auf der Sachsen-Seite erschienen ist, mag manch ein Leser gestutzt haben, dass der Sexualstraftäter Andy S. als Wiederholungstäter aus der Justizvollzugsanstalt (JVA) Waldheim entlassen worden ist. Schließlich sitzen in dem Gefängnis an der Zschopau eigentlich nur männliche Ersttäter ein, die zu einer Mindestfreiheitsstrafe von zwei Jahren verurteilt worden sind. Hat die JVA Waldheim ihr Konzept geändert oder muss wegen Überfüllung jetzt jeder aufgenommen werden?

„Eine Konzeptänderung liegt nicht vor“, erklärte JVA-Sprecherin Michaela Tiepner am Donnerstag auf DA-Nachfrage. Sie konkretisierte: „Aus dem erwähnten Bericht geht auch hervor, dass Herr S. in der JVA Waldheim sozialtherapeutisch behandelt worden ist. Das Angebot der Sozialtherapie richtet sich maßgeblich an Männer, die wegen schwerer Sexual- und Gewaltstraftaten unter Umständen bereits mehrfach vorbestraft sind.“ Seit Juni 1995 werden männliche Strafgefangene aus allen sächsischen Justizvollzugsanstalten in die sozialtherapeutische Abteilung in Waldheim verlegt, „wenn sie zu ihrer Resozialisierung besonderer therapeutischer Behandlung und sozialer Hilfe bedürfen.

Die Abteilung umfasst derzeit 104 Haftplätze in den Hafthäusern I und IV“, heißt es auf der Internetseite des sächsischen Justizministeriums. Die sozialtherapeutische Abteilung war die erste Einrichtung dieser Art in den neuen Bundesländern. (DA/sol)