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Einsatz für den Nachwuchs

Mit dem Spatenstich startet offiziell der Bau der neuen Kita in Bannewitz. Die ersten Kinder sind schon jetzt angemeldet.

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© Andreas Weihs

Von Verena Schulenburg

Bannewitz. Mausgrau liegt die Wolkendecke über dem Baufeld. Ein frischer Wind bläst. Pünktlich zum Spatenstich setzt Regen ein. Wo ist die Sonne? Auch wenn Petrus es am Donnerstag nicht besonders gut meinte, die Gemüter der Besucherschar konnte die Nasskälte nicht trüben. Denn an dem Grund der Freude wird gerade gebaut, hier an der Boderitzer Straße in Bannewitz.

Fertig soll die Kita wie ein Atrium aussehen.
Fertig soll die Kita wie ein Atrium aussehen. © Visualisierung: Bünemann & Lohß Architekten

Am Rand des rund 60 000 Quadratmeter großen Baufeldes, auf dem künftig 60 Eigenheime und zusätzliche Mehrfamilienhäuser entstehen sollen, wächst schon etwas aus dem Boden: Ein neues Haus für Kinder. Vorige Woche hat die Firma HIW Hoch- und Ingenieurbau Wilsdruff GmbH mit den Arbeiten auf der 3 200 Quadratmeter großen Fläche begonnen. Die Bodenplatte für die neue Kita liegt. Der erste Spatenstich ist damit eigentlich schon passé.

Für die Bauherren ist es trotzdem nicht zu spät, das Geschehen gebührend zu feiern. „Für uns ist der Neubau hier etwas besonders“, sagt Holger Boas, Geschäftsführer der Thüringer Sozialakademie gGmbH (TSA), die im Juni den Zuschlag der Gemeinde für das Projekt erhielt. Es wird die erste Kita, die das Unternehmen in Bannewitz baut – in Summe ist es aber schon die 20. Einrichtung. „Ein kleines Jubiläum“, sagt Boas und schmunzelt. 19 Kitas betreibt die TSA in Dresden, Erfurt und am Hauptsitz in Jena. Es ist die fünfte Kita, die das Unternehmen in Eigenregie führt, also als Investor und Betreiber. Und es ist die dritte Kita, die gemeinsam mit den Dresdner Architekten Bünemann und Lohß gebaut wird.

Das Kita-Geschäft ist für die Bauträger also kein Neuland – nur der Standort Bannewitz. „Hier zu bauen, ist für uns eine völlig andere Erfahrung“, bekommt Holger Gneuß zu spüren. Die Wege zwischen Bauherren und Rathaus sind kürzer als in großen Städten, Absprachen werden schneller getroffen. „Die Zusammenarbeit stimmt“, sagt der TSA-Regionalbetreuer für Sachsen.

Aufbau wie ein Atrium

Für den Neubau in der 10 500 Seelengemeinde im Dresdner Süden ist der Zeitplan straff, eine Winterpause nicht vorgesehen. Bis Ende März nächsten Jahres soll der Rohbau fertig sein. Am 7. August könnten die ersten Kinder die neuen Räume erobern. „Erste Anmeldungen liegen uns schon vor“, sagt Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos). Im Januar tage die Vergabekommission und berate darüber, welche Kinder ab Sommer welche Kita besuchen. Allerdings sei aktuell nicht davon auszugehen, dass der Neubau zur Eröffnung voll ausgelastet sein wird, sagt Fröse.

Ziel ist es, insgesamt 105 Kinder künftig in der neuen Einrichtung zu betreuen, davon 35 Krippenkinder. Platz nach oben gibt es, auch räumlich. Während der Nachwuchs vorerst planmäßig auf zwei Etagen unterkommt, wird das Dachgeschoss freigehalten. Perspektivisch kann das Haus dahingehend erweitert und zusätzlich Platz für 45 Knirpse geschaffen werden. Das Gebäude soll wie ein Atrium aufgebaut sein. Der Mittelbereich zwischen beiden Hausflügeln erhält Glasfronten. Außerdem wird man von der straßenzugewandten Seite durch den mittleren Komplex hindurch sehen können. Dahinter sollen Bäume gepflanzt werden, wie ein kleines Wäldchen.

Knapp zwei Millionen Euro will die Thüringer Sozialakademie in den Neubau investieren. Das Unternehmen übernimmt zwar die Baukosten und den Betrieb des Hauses. Das Grundstück aber hat die Gemeinde gekauft für 500 000 Euro und überlässt dieses der TSA per Erbbaupachtvertrag für die nächsten 20 Jahre.

Ob sie so lange am neuen Arbeitsplatz bleibt, kann Juliane Höhle jetzt natürlich noch nicht wissen. Fest steht aber, dass die 27-Jährige ab August die Leitung der zweitgrößten Kita in Bannewitz übernimmt. Noch ist die junge Dresdnerin in der TSA-Kita auf der Loschwitzer Straße in Dresden als Teamleiterin im Krippenbereich tätig, konnte schon dort den Aufbau der Einrichtung mitgestalten. Bannewitz aber wird für Juliane Höhle eine neue Herausforderung, der sie sich stellen möchte. „Ich freue mich schon darauf“, sagt sie.