Merken

Einmal eine Flugreise machen...

Dieser Traum wurde 2016 für Kinder und Jugendliche wahr, die in einer Wohngruppe der Kinderarche leben.

Teilen
Folgen
© Kinderarche Sachsen e.V.

Von Nina Schirmer

Radebeul. Mit glockenklarer Stimme singt Jonas das Weihnachtslied „Silber und Gold“. Rund 50 Leute lauschen dem Jungen im Freizeitkeller der Kinderarche Sachsen im Augustusweg. Auf den Kaffeetafeln stehen Plätzchen, die Jonas und die anderen jungen Bewohner des Kinder- und Jugendheims gebacken haben. Die Einrichtung bedankt sich mit einem Weihnachtsnachmittag in dieser Woche bei allen Menschen, die in den letzten zwölf Monaten für die Kinder und Jugendlichen gespendet haben.

Dass die Kinderarche mit dem gespendeten Geld einiges auf die Beine gestellt hat, zeigt eine Fotopräsentation. Da gab es zum Beispiel die Urlaubsreise der Wohngemeinschaft Naundorf nach Bayern an den Starnberger See. Oder den Osterausflug der WG Wachsche Villa nach Berlin und den Sommerurlaub in Leipzig. Für die WG Weinberghaus stand 2016 die inzwischen zur Tradition gewordene Osterwanderung im Harz auf dem Programm. In den Sommerferien ging es in den Urlaub nach Niedersachsen.

„Solche Ausflüge sind ganz wichtig für die Kinder und Jugendlichen“, sagt Gregor Bärsch, der das Kinderheim in Radebeul leitet. Mal rauskommen, abschalten und die Natur erleben sei für die Bewohner entscheidend. „Wir wollen ihnen so viele positive Erlebnisse wie möglich machen“, sagt Bärsch. Durch diese Erfahrungen würden die Kinder verstehen, dass es Leute gibt, die für sie da sind.

Ein besonders großer Traum wurde 2016 für die Kinder und Jugendlichen aus dem integrativen Familienwohnen erfüllt: einmal mit dem Flugzeug fliegen. Im August ging es nach Brüssel. Und die Aufregung war sehr groß. „Es gab viele Ängste, die wir beruhigen mussten“, sagt der Einrichtungsleiter. Am Ende wurde die Reise zu einem tollen Erlebnis.

Möglich sind die Reisen und Ausflüge nur, weil viele Radebeuler für die Kinderarche spenden. Zwar bekäme die Einrichtung auch Gelder vom Jugendamt, aber das allein würde nicht reichen, sagt Bärsch. Er ist den Spendern sehr dankbar. 40 Kinder und Jugendliche betreut die Kinderarche in Radebeul, weil sie nicht oder nur teilweise in ihrem Elternhaus leben können. Auch für 2017 gibt es schon ein neues Ziel: Wenn alles klappt, wie geplant, fährt eine Wohngemeinschaft an den Gardasee.