Von Tobias Winzer
Freital. Helga und Johannes Schlicke sind froh, dass der Ärger ein Ende hat. „Wir haben uns über das Angebot der Stadt sehr gefreut“, sagen die Rentner.
Die Schlickes, die an der Ecke Ferdinand-Freiligrath-Straße/Zur Schicht in Freital-Potschappel wohnen, waren nach einer Neuvermessung ihrer Grundstücksgrenze plötzlich Eigentümer einer riesigen Eiche geworden – und damit auch für die Baumpflege verantwortlich. Zuvor stand der Stamm den Messungen zufolge auf städtischem Grundstück. Nachdem die Sächsische Zeitung im Juni über den Fall berichtet hatte, folgten Gespräche mit der Stadt. Die Schlickes wurden dabei von Herbert Bergmann – ihrem Nachbarn, der studierter Forstwissenschaftler ist – unterstützt. Nach einem Treffen in der vergangenen Woche mit Bauamtschef Gerhard Schiller gibt es nun eine Lösung. Wie das Rathaus bestätigt, sei die Eiche zwar offiziell weiter Eigentum der Schlickes. Die Stadt hat sich jedoch bereiterklärt, die Pflege des einst als Naturdenkmal eingestuften Baumes künftig wieder zu übernehmen.
Bis 2015 hatte das Landratsamt als zuständige Naturschutzbehörde den Baum unter Denkmalschutz gestellt, den Status dann aber aberkannt. Die Eule als Erkennungszeichen wurde aber trotzdem nicht abgenommen. Das holten die Schlickes am Mittwoch nach. „Wir wollen damit nach außen zeigen, dass das ein Unding ist“, sagt Nachbar Bergmann. Der Baum sei prägend für das Wohnviertel und müsse unter Schutz gestellt werden. „Die Stadt hat sich jetzt äußerst fair verhalten. Aber wir fordern das Landratsamt auf, dass die Eiche wieder unter Schutz gestellt wird.“