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Verein lässt die Entchen los

Der Großröhrsdorfer Einigkeitsverein hat mit Ute Wirth nicht nur eine neue Präsidentin. Neue Ideen gibt‘s auch.

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© Henry Honomichl

Reiner Hanke

Eine schicke Polizeiuniform hängt im Flur bei Familie Wirth in Großröhrsdorf. Das Faschingskostüm ist nicht für irgendeine Veranstaltung gedacht, sondern für den Faschingstanz am 7. Februar in der Festhalle. Zu dem lädt der Verein Einigkeit in diesem Jahr erstmals ein. Das ist nicht die einzige Neuigkeit aus dem Verein. Nach 16 Jahren im Amt trat Präsident Arndt Freudenberg nicht mehr für dieses Ehrenamt an, aus Altersgründen. Mit Ute Wirth führt jetzt eine Präsidentin die Geschicke des Traditionsvereins und ein fünfköpfiges Präsidium, in dem derzeit die Frauen die Hosen anhaben. Zur Seite stehen der Präsidentin: Ines Matibe, Elke Menzel, Franziska Kern und als einziger Mann derzeit Jörg Sprenger.

Verstärkung gesucht

Der Verein hat sich seit 134 Jahren einem Thema verschrieben. Jedes Jahr etwas für die Familien und Kinder auf die Beine zu stellen. Das wird auch in Zukunft so sein, versichert Ute Wirth. Zwölf aktive Mitglieder zählt der Verein momentan. Über die Jahre sei die Truppe etwas zusammengeschmolzen und auch in die Jahre gekommen. „Wir hatten auch einige junge Leute im Verein“, so Ute Wirth. Aber Lehre und Beruf hätten sie dann doch in andere Regionen verstreut.

Der Verein will nun neu durchstarten und wünscht sich auch mit der Stadt und anderen Vereinen eine gute Zusammenarbeit. Der Verein hat sich dafür auch einiges vorgenommen. Dafür suchen die Mitglieder auch Verstärkung. „Der Spaß steht bei uns im Vordergrund, jeder bringt sich ein, wie er es kann“, sagt Ute Wirth: „Wir haben ja alle einen Beruf, der uns fordert.“ Und ein bierernster Arbeitsverein sei die Truppe auf keinen Fall. „Wir feiern runde Geburtstage und haben viel Spaß beim Vorbereiten unserer Aktionen. Ich hoffe, es haben noch ein paar Großröhrsdorfer Lust, mitzumischen.“

Leckere Cocktails zum Tanz

Damit Verein und Job miteinander harmonieren, will sich der Verein „ein bissel anders ausrichten“. Manches etwas zurückfahren, Neues probieren. Das hänge auch mit dem gesamten Umfeld zusammen. Schatzmeisterin Elke Menzel sagt: „Vereinsarbeit wird ja auch immer teurer und schwieriger.“ Unter dem Druck hat schon mancher Verein aufgesteckt. Das wollen die Großröhrsdorfer nicht. Aber auch sie leiden unter dem Druck von Gema-Gebühren, steigenden Mietkosten bis hin zu immer schärferen Auflagen der Gesundheitsbehörden. Da brauche man nur ein paar Fettbemmen zu schmieren. Das wollen die Mitglieder zum Beispiel zum Faschingstanz. Natürlich nicht nur Fettbemmen. Beim Tanz wollen sie die Großröhrsdorfer Familien zusammenbringen. Das Motto lautet: „Großröhrsdorf dreht am Rad“. Und das nicht nur im übertragenen Sinne. Denn die Vereinsmitglieder werden ein Glücksrad aufbauen. Ein Kostüm ist kein Muss. Wer das entsprechende Outfit nicht zur Hand hat, setzt sich einfach ein Hütchen oder die Pappnase auf. Es darf aber auch etwas mehr sein, denn das originellste Kostüm soll prämiert werden. Ute Wirth: „Wir freuen uns auf viele lustige Ideen.“ Der Verein kümmert sich auch selbst um die Verpflegung an dem Abend und verspricht leckere Cocktails mit so blumigen Namen wie „Schwarzer Liebhaber“ oder „Heuschnupfen“. Der ist ja nicht ansteckend, die gute Laune wird es bestimmt sein. Zum Kinderfasching lädt der Verein am 8. Februar, 14 Uhr, ebenfalls in die Festhalle ein. Der Eintritt ist frei, die Disco und eine Hüpfburg sind schon gebucht.

Einigkeitsfest und Familiensonntag

Fest eingeplant hat der Verein in diesem Jahr auch das Einigkeitsfest am 13. und 14. Juni. Es wird, wie seit einigen Jahren, an der Kulturfabrik stattfinden, mit Tanz und Entenrennen auf der Röder. An weiteren Details wird noch geplant. Das gilt auch für den Familiensonntag im September und die Vereinsaktion zum Weihnachtsmarkt. Der ist noch lange hin. Nächste Woche wird die Festhalle mit Girlanden und Luftballons geschmückt und beim Faschingstanz ordentlich am Rad gedreht.

Faschingstanz: Einlass ab 19 Uhr, Beginn 20 Uhr. Karten gibt es im Schreibwarengeschäft Zöllner für 4 Euro an der Abendkasse für 4,44 Euro.