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Einfach mal abtauchen

24 Grad Wassertemperatur und Sonne pur: Das Wetter lockte am Montag viele ins Freibad. Die Saison läuft trotzdem mäßig.

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© André Braun

Von Linda Barthel

Gebersbach. Platsch – der Sprung hat gesessen. Die Jungs im Freibad Gebersbach sind von der kreativen Sorte. Zumindest, wenn es darum geht, so akrobatisch wie möglich ins Wasser einzutauchen. Da holt so mancher alles aus sich raus. Auch Jonas Spieler und sein Handball-Kumpel Maximilian Zschoche klettern gerne einmal auf den Sprungturm, um sich dann ins kühle Nass zu stürzen. Die beiden Jugendlichen waren am Montag zwei der zahlreichen Badegäste, die den sonnigen Tag im Gebersbacher Freibad verbrachten.

Die 12- und 13-Jährigen sind hier häufiger zu Gast. Jonas’ Opa Werner hat sie ins Bad gefahren. Während sich der Harthaer die Sonne aufs Gesicht scheinen lässt, schwingen sich die beiden Jungs am liebsten auf die Rutsche. „Wenn schönes Wetter ist, dann kommen wir gerne zum Baden her“, sagt Werner Spieler.

Den heißen Sonntag haben die Männer aber ausgelassen – im Gegensatz zu vielen anderen. „Wir hatten am Sonntag fast 500 Badegäste. Damit war das unser bisher bester Tag der Saison“, sagt Lutz Iwan. Er ist einer der Geschäftsführer vom WelWel Döbeln, dem Betreiber des Freibads. Auch gestern lockte die Sonne noch einmal viele Besucher auf die Liegewiese. Trotzdem ist Iwan mit der Saison noch nicht zufrieden. Es gab einfach zu viele Schlechtwetter-Tage. Meist sei nach zwei oder drei Tagen Schluss mit Sonne und Badetemperaturen.

Für manche sollten die so hoch sein wie möglich, ansonsten trauen sie sich nicht ins Nass. „Bei einigen muss der Asphalt fließen. Erst dann gehen sie baden“, sagt Iwan. Es gebe Tage, an denen trotz 25 Grad Lufttemperatur nur 30 Gäste ins Freibad kommen. „Wenn der Radiomoderator sagt, dass heute kein Badewetter ist, dann nehmen ihn manche Leute beim Wort.“ Er hofft, dass es in der Ferienzeit noch ein paar heiße, besucherstarke Tage gibt.

Vergangenen Sommer suchten rund 13 000 Gäste im Gebersbacher Freibad Erfrischung. Iwan rechnet damit, dass es dieses Jahr rund 3 000 weniger sein werden.

Denn es gibt in den nächsten Wochen sicher auch noch ein paar Tage, an denen das Bad geschlossen bleiben muss. Der Betreiber entscheidet immer am Abend, ob er das Bad am nächsten Tag öffnet oder ob das Wetter zu schlecht ist. Manchmal wird auch der Morgen abgewartet. „Wer sich unsicher ist, sollte bei uns anrufen und fragen, ob das Bad offen ist“, sagt Iwan. In den nächsten Tagen soll das Wetter unbeständig sein. Für die Badbetreiber heißt es dann mal wieder: abwarten und hoffen.

Dasselbe Motto gilt auch für den geplanten Radwegbau zwischen Waldheim und Gebersbach. Das Millionen-Projekt wird nicht wie vorgesehen im Herbst dieses Jahres, sondern doch erst 2017 in die Tat umgesetzt. „Im Zuge der Ausführungsplanung hat sich gezeigt, dass weitere Erkundungsarbeiten erforderlich werden. Dies betrifft den Baugrund – speziell für die Stützmauern und die Entwässerungsproblematik“, sagt Nicole Wernicke vom Landesamt für Straßenbau und Verkehr. „Aus diesem Grund ist ein Baubeginn leider in 2016 nicht mehr sinnvoll möglich.“ Nun ist geplant, im April nächsten Jahres mit dem Bau zu starten. Der kombinierte Rad- und Gehweg soll auf einer Länge von 1,3 Kilometern zwischen dem Ortsausgang Waldheim und dem Ortseingang Gebersbach entstehen.

„Wir im Bad warten sehnsüchtig auf diesen Radweg“, sagt Betreiber Iwan. „Dadurch hätten wir auf alle Fälle mehr Besucher.“ Jugendliche, die jetzt noch auf den Fahrdienst der Eltern oder Großeltern angewiesen sind, könnten dann auch sicher mit dem Rad zum Freibad fahren.