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Eines für alle

Im Regenbogen-Familienzentrum Freital begegnen sich Jung und Alt. Damit das besser klappt, sind nun Umbauten geplant.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Max Neubert

Freital. Wenn Gebäude sprechen könnten, hätte das mehr als 100 Jahre alte Anwesen des ehemaligen „Krönertstifts“ an der Poststraße sicher einiges zu erzählen. Bereits seit Ende des 19. Jahrhunderts wird das Haus für Bildungsaufgaben genutzt. Derzeit befinden sich dort mehrere Einrichtungen für soziale Arbeit. „Menschen von Jung bis Alt in den verschiedensten Lebenslagen zu betreuen, das ist unser Ziel“, sagt Gerit Fröhner. Zusammen mit drei weiteren Festangestellten sowie zahlreichen ehrenamtlichen Mitarbeitern bildet sie das Team des Familienzentrums.

Unter dem Dachverband des Mehrgenerationenhauses Freital befindet sich neben dem Familienzentrum Regenbogen auch die Mobile Kompetenzagentur. „Bei uns gehen täglich mindestens 60 Personen ein und aus“, sagt Projektleiterin Elvira Börner. Die Aktionen der unterschiedlichen Einrichtungen sind je nach Altersgruppe ausgerichtet. Vor Kurzem traf sich zum Beispiel die Seniorengruppe „Spazierstöcke“ zum gemeinsamen Abstecher auf die Blumenwiesen am Geisingberg. Bald ist ein Ausflug nach Großsedlitz geplant. Auch im Haus selbst ist immer viel los.

Dreimal in der Woche treffen sich zum Beispiel die Eltern-Kind-Gruppen. Dieses Angebot richtet sich an Eltern mit Kindern zwischen null und drei Jahren, die mit der Erziehung überfordert sind. Durch gemeinsam gemachte Erfahrungen können sich Eltern und Kinder hier näher kommen. „Viele, vor allem junge Eltern, stammen selbst aus schwierigen Verhältnissen und sind deshalb oft überfordert“, sagt Gerit Fröhner. Die Gruppen sind jeweils für zehn Elternteile mit ihren Kindern ausgelegt. Vor allem Spielen, Basteln und Singen stehen bei den Treffen auf dem Programm. „Für viele Eltern sind die Gruppen aber auch ein Ort, an dem sie sich einfach mal entspannen können. Das ist oft nicht selbstverständlich“, sagt Gerit Fröhner.

Angebote für jedes Alter

Eine ganz andere Zielgruppe steht im Fokus der Mobilen Kompetenzagentur. Hier wird Jugendlichen im Alter von 15 bis 26 Jahren geholfen. „Perspektivlosigkeit ist die häufigste Ursache, weshalb sich Jugendliche bei der Agentur melden“, sagt Gerit Fröhner. Die Kompetenzagentur unterstützt junge Menschen ohne Schulabschluss sowie Ausbildungs- oder Studienabbrecher und Arbeitslose. „Vor allem der Berufseinstieg bereitet vielen Jugendlichen Probleme. Die Gründe dafür sind vielfältig, von Familienstreitigkeiten bis hin zu Drogenproblemen haben wir nahezu alles dabei“, sagt Gerit Fröhner. Ziel sei es, die Jugendlichen zu beraten, wie sie ihr Leben neu ordnen können. So werden zum Beispiel gemeinsam Bewerbungsunterlagen erstellt, Einstellungsgespräche geübt oder Behördenformulare ausgefüllt.

„Wir wollen eine möglichst große Bandbreite an Angeboten für alle Altersgruppen zur Verfügung stellen und jeden unterstützen, damit er seine Ziele erreicht. Unser Motto lautet Raum zum Wachsen geben“, sagt Gerit Fröhner. Derzeit wird der barrierefreie Ausbau des historischen Gebäudes vorangetrieben. Am Haus soll eine Rampe angebracht werden, um Älteren und Rollstuhlfahrern den Weg ins Gebäude zu erleichtern. Das 40 000 Euro teure Projekt wird mit 25 000 Euro vom Freistaat mitfinanziert. „Um den Restbetrag aufbringen zu können, veranstalten wir bald einen Flohmarkt. Trotzdem benötigen wir noch private Spender“, sagt Gerit Fröhner.