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Eine Zeitreise auf Dresdens Schienen

Das Straßenbahnmuseum schickt wieder historische Bahnen durch die Stadt.

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© Steffen Füssel

Von Simone Burig

Nur dreimal im Jahr ist das Dresdner Straßenbahnmuseum überhaupt für Besucher geöffnet: zur Museumsnacht im Juli sowie an einem Wochenende im November. Und auch an diesem Sonnabend und Sonntag ist es wieder so weit: Jeweils von 10 bis 17 Uhr stehen die Hallen für Neugierige, Technikfans und Liebhaber der historischen Bahnen offen. Mit großem Aufwand und viel Liebe zum Detail haben die Vereinsmitglieder, zu denen auch zahlreiche Mitarbeiter der Dresdner Verkehrsbetriebe gehören, das umfangreiche Programm für die Gäste gestaltet.

Los geht’s am Sonnabend um 10 Uhr: Der Mädchenspielmannszug eröffnet die Schau musikalisch. Um 11 Uhr beginnen die Rundfahrten mit dem historischen MAN-Dreiwagenstraßenbahnzug. Seit vielen Jahren kommt dieser erstmals wieder zum Einsatz. „Die Waggons stammen aus den Jahren 1913, 1918 und 1925 und waren noch bis Anfang der 1970er-Jahre auf Dresdens Schienen im alltäglichen Liniendienst unterwegs“, berichtet Vereinsvorsitzender Holger Frenzel.

Abfahrt ist jeweils zur vollen Stunde ab dem Museumshof. Dann geht es über den Bahnhof Neustadt zum Albertplatz und Pirnaischen Platz weiter zum Altmarkt und Postplatz. Über die Augustusbrücke fährt die historische Straßenbahn zum Palaisplatz und wieder zurück zum Museum in Trachenberge. Der Fahrpreis beträgt drei, ermäßigt zwei Euro.

Ein weiterer Höhepunkt im Programm ist die Fahrt des Oldtimerstraßenbahnzugs. Seine Wagen wurden 1902 und 1911 gebaut. Jeweils um 11.30 Uhr und 14.30 Uhr startet die Bahn zu speziellen Fotosonderfahrten. Mitfahren dürfen alle Besucher ab 14 Jahren. Der Ticketpreis beträgt sieben Euro. Ein besonderer Besuchermagnet bietet sich allen geschichtsinteressierten Gästen: Um 10.30 Uhr und um 14.30 Uhr beginnt ein Vortrag mit dem Titel „Könige, Soldaten, Kasernen, eine Eisenbahn und der Niagarafall“. Gezeigt werden dabei seltene historische Bilder zur Militärgeschichte der Albertstadt und der Entwicklung der Straßen- und Industriebahn im Dresdner Norden.

Im Anschluss geht es mit dem historischen H6-Bus auf Exkursion: Stationen sind die im Vortrag präsentierten Standorte. Auch bei diesem Programmpunkt ist die Teilnahme erst ab 14 Jahre möglich. Der Preis inklusive der Sonderfahrt beträgt sieben Euro. Auch an die kleinen Besucher haben die Organisatoren bei ihren Planungen gedacht: Zu bestaunen gibt es die Anlage des Modellstraßenbahnclubs Dresden. Auf einer Bastelstraße sind Geschick und Ideenreichtum und beim Museumskinderrätsel die richtigen Antworten gefragt. Zum Austoben steht eine große Hüpfburg bereit.

Mit von der Partie ist diesmal auch der Verein Historische Nutzfahrzeuge: Er zeigt an diesem Wochenende seine Schätze im Straßenbahnmuseum. Rundfahrten mit historischen Bussen beginnen ab 10.30 Uhr und finden stündlich statt. Zahlreiche Bildpräsentationen auf einer Großbildleinwand im Museumscafé runden das vielfältige Programm ab.

Besuchern, die zum Straßenbahnmuseum fahren, bietet sich bereits bei der Anreise ein besonderes Highlight: Die extra eingesetzte Linie 16 bringt Groß und Klein vom Postplatz zum Betriebshof Trachenberge. Speziell für diesen Anlass fährt eine Tatrabahn durch Dresdens Straßen – genauso wie sie bis in die 1990er-Jahre in der Landeshauptstadt unterwegs war. Start ist ab 9.30 Uhr. Dann fahren die roten Straßenbahnen alle 30 Minuten.

www.strassenbahnmuseum-dresden.de