Jens Fritzsche
Radeberg. Die Bohrer die Dr. Jana Müller derzeit braucht, sind für ihren eigentlichen Beruf nicht wirklich geeignet. Denn die Großerkmannsdorferin ist Zahnärztin – und die Bohrer eher filigran. Dieser Tage aber ist sie in erster Linie Bauherrin; denn an der Badstraße in Radeberg gestaltet sie im Moment bestehende Praxisräume für ihre neue, eigene Praxis um.
„Seit Oktober stand die Zahnarztpraxis Görres nach dem traurigen Todesfall leer, ich habe die Räume nun übernommen und werde hier nun meine eigene Praxis eröffnen“, beschreibt die Großerkmannsdorferin. Seit 20 Jahren ist sie Zahnärztin, in den vergangenen sieben Jahren war sie in einer Gemeinschaftspraxis in Dresden aktiv. „Ich hatte allerdings schon länger den Wunsch, eine eigene Praxis aufzubauen – die Möglichkeit ergab sich nun; und es hilft ja auch den Patienten hier in Radeberg, wenn diese Praxis weitergeführt wird“, beschreibt sie.
Eigene Wege gehen
An der Badstraße will sie dabei durchaus eigene Wege gehen. „Ich setze auf ganzheitliche Behandlungsstrategien“, sagt Dr. Jana Müller. Und wird Zahnheilkunde beispielsweise auch mit Homöopathie ergänzen. Zudem gehören Kieferorthopädie für Kinder und Erwachsene wie überhaupt das Thema Kinder- und Jugendzahnheilkunde mit zum Angebot. Diesen ganzheitlichen Ansatz unterstützt die Zahnärztin hin und wieder bereits in Großerkmannsdorf – wenn auch ein Stück abseits der Zahnheilkunde. In Müllers Gasthof – den ihr Mann Thomas Müller betreibt – gab und gibt es regelmäßig Angebote, die sich damit befassen. Ein Fastenkurs nach Hildegard von Bingen zum Beispiel – jener berühmten Universalgelehrten aus dem 12. Jahrhundert, die sich auch mit Kräutern und Medizin befasste und der Nachwelt das „Buch über das innere Wesen der verschiedenen Kreaturen und Pflanzen“ hinterließ, weswegen sie auch als erste deutsche Ärztin bezeichnet wird. Dieser Kurs wird von zwei Heilpraktikerinnen geführt.
Den gesamten Menschen sehen
„Aber natürlich wird das hier eine ganz normale Zahnarztpraxis sein“, baut sie eventuellen Vorbehalten vor. „Allerdings schauen wir nicht nur in und auf den Mund, sondern versuchen, den gesamten Menschen zu sehen“, beschreibt Dr. Jana Müller, was sie in ihrer Praxis vor hat, der sie den Namen „Rödertalpraxis“ gegeben hat. Und in der im Moment noch die etwas dickeren Bohrer regieren …
Aber ab Montag, 23. März wird Dr. Jana Müller dann zu den schlankeren Bohrern greifen.