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Eine Schule will hoch hinaus

Der Grundstein für den neuen Anbau an der Bannewitzer Grund- und Oberschule ist gelegt. Das ist aber erst der Anfang.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Verena Schulenburg

Bannewitz. Ruckzuck verschwindet die Hülse im Sandstein. Justin Iltzig durfte am Mittwochnachmittag den Grundstein für den neuen Anbau an der Grund- und Oberschule „Am Marienschacht“ mit Bauplänen und Erinnerungsstücken befüllen. Es ist ein großer Moment, nicht nur für den 15-Jährigen. „Wir machen es für Eure Zukunft“, sagte Bürgermeister Christoph Fröse (parteilos) zu den versammelten Schülern.

Der Grundstein für das neue Fachkabinett ist gelegt. Der Bannewitzer Oberschüler Justin Iltzig führt die Hülse ein. Grund zur Freude haben aber auch Bürgermeister Christoph Fröse und Schulleiter Gert Winter (v.r.).
Der Grundstein für das neue Fachkabinett ist gelegt. Der Bannewitzer Oberschüler Justin Iltzig führt die Hülse ein. Grund zur Freude haben aber auch Bürgermeister Christoph Fröse und Schulleiter Gert Winter (v.r.). © Karl-Ludwig Oberthür

Jahrelang hatte die Rathausspitze die Pläne für eine Erweiterung des Bannewitzer Schulhauses in der Schublade. Doch immer wieder fehlte es am Geld. Dank finanzieller Unterstützung, die zuletzt im Mai ein Scheck von Bund und Land in Höhe von 611 000 Euro brachte, kann nun in den Schulstandort investiert werden. Eine dringend notwendige Maßnahme.

Über 500 Schüler lernen jeden Tag in dem alten DDR-Bau. Unterrichtsräume werden bereits doppelt genutzt. Eine klare Trennung von Grund- und Oberschülern ist wegen der engen Platzverhältnisse nicht möglich. Eine Situation, die sich in den nächsten Jahren noch verschärfen könnte. Bisher wurde in dem Schulhaus nur zweizügig unterrichtet. Seit August drücken erstmals drei erste Klassen die Schulbänke.

Elf Millionen für den Schulstandort

Damit sich in Zukunft die Lernbedingungen für die Grund- und Oberschüler in Bannewitz verbessern, wird angebaut. Im Juli fiel dafür mit einem lauten Knall der alte Schornstein neben der Schule. Auch die alten Garagen wurden abgerissen. Nun hat die Firma Hoch- und Ingenieurbau aus Wilsdruff die Arbeiten für den Rohbau aufgenommen. Die Bodenplatte und erste Wände für den Anbau stehen.

In dem knapp 1,5 Millionen Euro teuren Neubau sollen künftig vor allem die Fachkabinette für die Oberschüler untergebracht werden, wie die Räume für Physik und Chemie, aber auch zwei Computerkabinette. Sollte es die Witterung zulassen, wird der Rohbau Ende dieses Jahres fertig. Ziel der Rathausspitze ist es, das neue Fachkabinett mit Beginn des neuen Schuljahres im Sommer 2018 in Betrieb zu nehmen.

Damit das klappt, haben die Gemeindevertreter auf ihrer Sitzung am Dienstagabend die notwendigen Bauaufträge an Firmen vergeben. Das betrifft die Arbeiten für Dachdecker und Klempner, den Blitzschutz, die neuen Fenster und Außentüren sowie den Sonnenschutz. Ebenso wurden die Leistungen vergeben für die Lüftung im neuen Fachkabinett, die Installation der Elektrik und für den Aufzug, der im Neubau alle Etagen miteinander verbinden soll. Insgesamt handelt es sich dabei um eine Auftragssumme von rund 483 000 Euro.

Mit dem neuen Fachkabinettzentrum ist es aber nicht getan. Bannewitz plant noch mehr. Die Grundsteinlegung am Mittwoch sieht der Bürgermeister als „Anstoß für eine Investition von elf Millionen Euro an diesem Standort“.

Ab nächstem Jahr, quasi parallel zu den Arbeiten am Anbau, soll auch die Heizung im alten Schulhaus komplett erneuert und die Fassade der benachbarten Turnhalle modernisiert werden. Ab Ende nächsten Jahres könnte dann Baustart für die neue Dreifeldhalle hinter dem Schulhaus sein. Die Gemeinde Bannewitz hatte bereits das Grundstück für das Projekt gekauft und hofft, bereits im nächsten Monat auf einen positiven Fördermittelbescheid im Briefkasten. Erst wenn die neue Dreifeldhalle steht, kann die alte Turnhalle im Inneren in Angriff genommen werden.

Sportlich soll es dort in Zukunft nicht mehr zugehen. Stattdessen plant die Gemeinde mit einer großen Mensa im Erdgeschoss und weiteren Unterrichtsräumen darüber. Anschließend sollen vor allem auch noch die Elektrik sowie alle Decken und Fußböden im alten Schulhaus erneuert werden, eine Etage nach der anderen. So wie es die Gemeinde bereits bei der Sanierung des Possendorfer Schulhauses erprobte. Allerdings werden die Arbeiten im Bannewitzer DDR-Bau weniger umfangreich. Hier wurden in den vergangenen Jahren bereits Dach, Fenster und Fassade auf den neuesten Stand gebracht.

Spätestens 2022 soll das Mammutprojekt am Bannewitzer Schulstandort fertig sein. Neben einer neuen Dreifeldhalle und mehr Platz fürs Mittagessen stehen den Schülern dann insgesamt 14 zusätzliche Räume zur Verfügung.