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Eine Räuberburg für die Jüngsten

An der Talsperre wird gegenüber dem Kletterwald ein Spielplatz gebaut. Der Zweckverband hätte einen anderen Platz bevorzugt.

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© Entwurf: Architekturbüro Koord

Von Cathrin Reichelt

Kriebstein. Wenn sich die größeren Kinder durch den Kletterwald an der Talsperre Kriebstein hangeln, müssen ihre jüngeren Geschwister oft zuschauen. Sie sind für die Kletterpartie durch die Bäume einfach noch zu klein. Doch die Zeit des Wartens ist bald vorbei. Auf einer Freifläche gegenüber des Kassenhauses vom Kletterwald soll ein Spielplatz gebaut werden. Dafür haben sich die Gemeinderäte von Kriebstein während ihrer Sitzung am Montagabend einstimmig entschieden.

Rund 100 000 Euro wird die Gestaltung des etwa 600 Quadratmeter großen Areals kosten. Die Gemeinde hofft auf rund 85 000 Euro Fördergeld. Das wird jetzt beantragt. „Wir hoffen, dass wir die Bewilligung bis zum Jahresende erhalten. Dann kann die Ausschreibung erfolgen“, sagt Kriebsteins Bürgermeisterin Maria Euchler (FWK). Ob der Spielplatz zur Saisoneröffnung 2017 an der Talsperre bereits fertig ist, ist derzeit nicht absehbar. Gebaut werden soll er so schnell wie möglich.

Nach einem Entwurf des Architekturbüros Koord in Hainichen vereint eine Räuberburg mehrere Spielgeräte in sich. An verschiedenen Elementen können die Kinder klettern, aber auch balancieren und rutschen. Die Räuberburg soll außerdem einen gewissen Bezug zur nahe gelegenen Burg Kriebstein herstellen. Die beiden miteinander verbundenen Klettertürme bilden den Mittelpunkt des Spielplatzes. Weiterhin sind ein Weidentunnel oder Spinnennetz, ein Kletter- und Balancierbaumstamm und ein Rutschenhügel geplant.

Doch bevor all das aufgebaut werden kann, muss das unebene Gelände, das zum Wald hin abfällt, zu einer ebenen Fläche aufgeschüttet werden. „Das Areal soll möglichst naturbelassen bleiben“, so Maria Euchler. Deshalb besteht auch die Räuberburg überwiegend aus Holz. Die Eingrenzung des Platzes in Richtung Wald erfolgt mit duftenden Sträuchern, zum Beispiel Haselnuss oder Flieder. Zur Straße hin werden ein bis zwei Reihen Natursteinpflaster eingebaut. „Der Zugang zum Spielplatz soll barrierefrei erfolgen“, sagt Maria Euchler.

Möglicherweise muss ein großer Baum in der Nähe der Straße gefällt werden. „Dann bleibt aber ein Teil des Stamms stehen, der auch als Spielelement genutzt werden kann“, erklärt die Bürgermeisterin. Weitere große Bäume zwischen der Gaststätte Basislager und dem Spielplatz sollen stehenbleiben. Um eine Buche wird eine Ringbank gesetzt, neben der sich ein Sandkasten befindet. Einer der starken Äste der Bäume wird möglicherweise eine Schaukel oder eine Kletterleiter tragen. Die Räuberburg erhält einen Fallschutz. Ansonsten wird auf der gesamten Fläche des Spielplatzes Rasen eingesät. Zum Sitzen sind nicht nur mehrere Bänke vorgesehen, sondern in Richtung der Gaststätte auch einige Stufen.

In den vergangenen Jahren ist schon mehrfach über die Nutzung der teilweise verwilderten Fläche nachgedacht worden. Der Betreiber des Kletterwaldes wollte dort unter anderem einen Freifallturm bauen. Das Areal gehört dem Zweckverband der Talsperre Kriebstein. Der hätte den Spielplatz lieber im Bereich des Imbisses gesehen. Aber die Gemeinderäte hielten diesen Standort für ungünstig und zu sonnig.