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Eine neue Rettungswache für Kreischa

Weil die alte zu klein ist, will das DRK eine neue Außenstelle bauen. Das hat Vorteile – nicht nur für das Personal.

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© Karl-Ludwig Oberthür

Von Carina Brestrich

Kreischa. Die Information über das Bauprojekt fiel im Kreischaer Gemeinderat fast schon nebenbei. Mit wenigen Sätzen verkündete Bürgermeister Frank Schöning (FBK) kurz vor Ende der Sitzung einen Beschluss, den der Gemeinderat Ende 2016 in nicht-öffentlicher Sitzung gefasst hatte. Demnach beabsichtigt die Gemeinde, ihr Grundstück an der Lungkwitzer Straße Nummer 29 an das Deutsche Rote Kreuz (DRK) zu verkaufen. Dieses will dort eine neue Rettungswache bauen.

Das Deutsche Rote Kreuz bestätigt die Pläne von einer neuen Wache, will sich aber erst näher äußern, wenn die Verträge unterzeichnet sind. „Wir sind noch in Verhandlung“, sagt der Geschäftsführer des DRK Rettungsdienst Freital, Eyk Klügel. Der Kaufvertrag werde derzeit vorbereitet, bestätigt Bürgermeister Schöning. Laut Gemeinde ist das Grundstück knapp 1 800 Quadratmeter groß. Ein Gutachter hat den Wert der Fläche ermittelt und mit 112 000 Euro beziffert. Diese Summe sei auch Gegenstand des Vertrages, sagt Schöning.

Neu wäre eine Rettungswache für Kreischa nicht. Schon jetzt betreibt das DRK im Ort eine solche Wache. Allerdings nicht in einem extra Gebäude. Stattdessen nutzt der Kreisverband einige Räume der Klinik Bavaria an der Dresdner Straße. Wie das Landratsamt erklärt, sei das DRK dort aber inzwischen an die räumlichen Grenzen gestoßen. Das liegt daran, dass sich seit vergangenem Jahr mehr Personal in den Nachtstunden und am Wochenende in der Rettungswache in Bereitschaft hält.

Auch die Bedingungen für die Fahrzeuge sind nicht optimal. Weil es keine Unterstellmöglichkeit gibt, parken sie im Freien. Gerade im Winter erschwere das die Arbeit. Wie genau die neue Rettungswache aussehen wird, was sie kostet und wann der Bau losgeht, darüber gibt es derzeit keine Informationen. Fakt ist aber, dass das Grundstück nicht unbebaut ist. Auf ihm steht ein sanierungsbedürftiges Mehrfamilienhaus, von dem zwei Wohnungen noch vermietet sind. Außerdem gibt es eine Werkstatt und mehrere Nebengebäude. Sie abzureißen, ist laut Bürgermeister nicht zwangsläufig nötig. Das Grundstück gebe genug freie Fläche für einen Neubau her.

Für diesen sind die Pläne unterdessen schon ganz konkret. Denn, wie die Behörde bestätigt, hat das DRK bereits einen Bauantrag beim Landratsamt eingereicht. Details kann das Landratsamt nicht nennen. Allerdings bestätigt es, dass sich mit diesem die Wege und Ausrückezeiten verkürzen. „Es verbessern sich die Arbeitsbedingungen für das Rettungsdienstpersonal und die arbeitsschutzrechtlichen Anforderungen“, sagt Steffen Klemt, Amtsleiter für Bevölkerungsschutz. Außerdem stellt die Kreisbehörde Mindestanforderungen an die Rettungsdienste, die das DRK auch mit seiner neuen Rettungswache erfüllen muss. Der Bau etwa muss so gestaltet sein, dass die Einsatzkräfte binnen einer Minute mit den Rettungsfahrzeugen ausrücken können. Der Standort soll so gewählt sein, dass die Wache an das Straßennetz angebunden ist und Rettungswagen ungehindert und ohne Verzögerungen ausfahren können. Außerdem solle die Möglichkeit bestehen, die Fahrzeuge auf der Wache zu reinigen und zu desinfizieren.

Sicherheit für seine Investition hat das DRK jedenfalls. Der Wohlfahrtsverband wird mindestens bis 2024 für den Rettungsdienst im Raum Freital zuständig sein. Das hat der Kreistag im Dezember entschieden, nachdem der Landkreis die Rettungsdienste europaweit ausgeschrieben hatte. Das DRK ist schon länger im Raum Freital im Einsatz. Es betreibt eine Rettungswache in der Großen Kreisstadt und drei Außenstellen in Wilsdruff, Dorfhain und Kreischa. Kreischas Bürgermeister freut sich über die Bauabsichten des DRK. „Die Verbesserungen kommen allen Bürgern zugute“, sagt Schöning. Aber auch Kreischa selbst profitiert davon, die Retter vor Ort zu haben: „Natürlich ist es von Vorteil, Rettungswagen und Krankentransportwagen im eigenen Gemeindegebiet zu haben“, sagt er.