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Eine Million für den Kulturpalast

Der Freistaat fördert den Umbau des Dresdner Kulturpalastes. Das Geld ist vor allem für den Denkmalschutz vorgesehen.

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© Sven Ellger

Bettina Klemm

Dresden. Ein schönes Weihnachtsgeschenk. Oberbürgermeisterin Helma Orosz (CDU) konnte am Freitag einen Scheck in Höhe von einer Million Euro für den Kulturpalast entgegennehmen. Innenminister Markus Ulbig (CDU) überreichte das Geld, das aus dem Sonderprogramm Denkmalpflege stammt. „Wir unterstützen damit die Sanierung des Kulturpalasts“, sagte er. Er gehe davon aus, dass das Gebäude wieder ein Anziehungspunkt für das kulturelle Leben in der Stadt wird.

An den Decken der Foyers gab es sogenannte monolithische Gipsdecken. Diese Mogi-Decken, die speziell für den Kulturpalast angefertigt worden waren, ließen sich aber nicht abnehmen, ohne zerstört zu werden. „Mit dem Zuschuss können wir jetzt die Decken sehr dicht am Original nachgestalten“, erklärte Axel Walther. Auch die integrierten Leuchten können nun nachgebaut werden, ergänzte der Geschäftsführer der Kommunalen Immobilien Dresden GmbH (KID). Aus Denkmalschutzgründen kommen wieder 1 600 Leuchten in die Decke. 350 würden heutzutage für die Beleuchtung völlig ausreichen. Nach der Sanierung sollen die Dresdner das Gefühl haben, dass ihr Kulturpalast wieder wie eh und je aussieht, so Walther.

Der Dresdner Kulturpalast wurde 1967 bis 1969 in Stahlbetonskelettbauweise errichtet und gilt als architektonisches Zeugnis der Nachkriegsmoderne. 2008 wurde er in die Liste der sächsischen Kulturdenkmäler aufgenommen.

Die Stadt baut den Kulturpalast nun für 81,5 Millionen Euro um. Er erhält einen neuen Konzertsaal. Außerdem ziehen das Kabarett Herkuleskeule und die Städtischen Bibliotheken ein. Die KIB hat für reine Denkmalschutzarbeiten bereits knapp sechs Millionen Euro eingeplant. Es werden nicht nur die Foyers erhalten, sondern auch der Natursteinboden, Marmor – und Holzbekleidung werden gesichert und restauriert. Geschützt sind auch die Schmetterlingstreppen und der besondere Putz der Treppenhäuser. „Wir erhalten ebenso die Wand- und Deckenbekleidung der Studiobühne, die Hellerauer Wand im Chorprobenraum sowie die Kranichdecke im ersten Obergeschoss“, zählte Projektleiter Thomas Puls auf. Eingelagert sind vorerst auch die Wandbilder und die Akustikkegel aus dem Chorprobenraum. Äußerlich soll der Kulturpalast nach der Sanierung wie früher wirken. Auch das Wandbild „Weg der roten Fahne“ bleibt erhalten. Die Arbeiten erfolgen in enger Absprache mit dem Landesamt für Denkmalpflege.

Derzeit ist die Bodendecke des künftigen Saals gegossen. Die Schalungen für den neuen, kleineren Konzertsaal werden vorbereitet. Sechs Meter darunter befindet sich der Saal des Kabaretts Herkuleskeule. Er ist schon im Rohbau fertig, sagte Puls. Die Rohbauarbeiten liegen gut im Zeitplan und sollen bis April, Mai beendet sein. „In den nächsten Tagen schreiben wir den Innenausbau aus“, kündigte KIB-Chef Walther an. Er wird die Hälfte des Gesamtbudgets erfordern. Der Umbau des Kulturpalastes soll im Frühjahr 2017 vollendet sein.