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Eine Million für Oberschule Kötitz

Die Stadt investiert kräftig in die Schule, die vor ein paar Jahren noch geschlossen werden sollte.

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© Klaus-Dieter Brühl

Von Peggy Zill

Coswig. In den Sommerferien werden die Handwerker wieder das Kommando in der Oberschule Kötitz übernehmen. Zumindest wenn alles nach Plan läuft. Nachdem im vergangenen Jahr der rund eine Million Euro teure Erweiterungsbau eingeweiht werden konnte, soll in diesem Jahr eine weitere Million in Schulgebäude, Turnhalle und Sportplatz fließen. Die Verwaltung wartet nur noch auf die Zusage für die Fördermittel, wie Stefan Sári, Leiter des Fachgebiets Schulen, Kitas und Jugend, erklärt.

Der größte Posten wird der neue Sportplatz hinter der Turnhalle sein. Rund 400 000 Euro wird dieser kosten. 40 Prozent davon werden als Fördermittel erwartet. Ob die kommen, erfährt die Stadt bis zum Frühjahr. „Wir wissen, dass der Fördertopf Schulausbau überzeichnet ist, sind aber optimistisch“, so Sári. Der Plan liege bereits in der Schublade. Mit Bewilligung der Gelder könnten also sofort Angebote eingeholt werden. „Die dann hoffentlich im Kostenrahmen liegen.“ Und die Auftragsbücher der Baufirmen müssen zum Zeitplan passen.

Zunächst muss die alte Aschebahn aus DDR-Zeiten abgetragen werden. Der Platz soll einen neuen Untergrund aus Kunststoff erhalten, damit er bei jedem Wetter nutzbar ist. Zur neuen Sportanlage gehören auch eine Umlauf- und 100-Meter-Bahn, eine Sprung- und Weitwurfanlage sowie zwei Volleyballfelder.

Nach über 20 Jahren muss zudem das Turnhallendach neu gedeckt werden. Rund 200 000 Euro soll das kosten. „Das muss dieses Jahr instand gesetzt werden, um Folgekosten zu vermeiden“, erklärt Stefan Sári. Auch dafür ist der Fördermittelantrag bereits eingereicht worden, die Umsetzung für dieses Jahr eingeplant. Für rund 350 000 Euro bekommen das alte Schulgebäude und der Anbau mit der Turnhalle einen besseren Brandschutz. Es müssen neue Fluchtabschnitte gebildet und Brandschutztüren eingebaut werden.

Dass in die Kötitzer Schule noch einmal so viel investiert wird, war vor ein paar Jahren undenkbar. Im Jahr 2008 unterrichteten die Lehrer nur etwas mehr als 140 Kinder in der Schule. Zu wenige, um den Standort langfristig zu halten. Die Bildungsagentur Dresden wollte das Haus schließen. Immer wieder mussten Stadt und Schulleitung bei der Behörde Argumente vorbringen, um den Standort zu retten. Nun sind es mehr als doppelt so viele Schüler in elf Klassen. Weil es zu eng geworden war, hat die Oberschule im Sommer einen Erweiterungsbau bekommen. Der alte Speiseraum wurde abgerissen. An seiner Stelle entstanden innerhalb weniger Wochen ein neues und obendrüber zwei neue Klassenzimmer – alles in Modulbauweise.

Eine weitere große Investition in den Nachwuchs in diesem Jahr ist die Erweiterung und Sanierung des christlichen Kinderhauses St. Martin. 23 zusätzliche Krippenplätze sollen entstehen. „Im Sommer wollen wir damit beginnen, im kommenden Jahr fertig sein“, sagt Sári. Das kostet rund 1,2 Millionen Euro. 75 Prozent davon sollen jedoch durch Fördermittel gedeckt werden.

Und weil die Caritas das Haus betreibt und der Erbbaurechtsvertrag vor Kurzem bis zum Jahr 2099 verlängert worden ist, reicht die Stadt die beantragten Fördermittel weiter. Da es für die Kinder kein Ausweichquartier gibt, dürfen die Handwerker nicht zu viel Krach machen beziehungsweise erst zu den Schließzeiten hinein. Und darum werden die Arbeiten auch erst 2018 beendet sein.