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Eine Kirche voller Lyrik

Am Sonnabend wird es in der Stadtkirche eine Konzert-Lesung zum Thema Mond geben – in ganz besonderer Atmosphäre.

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© PR

Von Jens Fritzsche

Radeberg. Kantor Rainer Fritzsch hat in dieser Woche extra mal in den Mondkalender geschaut. Am Donnerstag war Vollmond, und das passt ganz gut, findet er. Denn am Sonnabend hätte er gern einen möglichst prallen Mond am Abendhimmel über Radeberg. „Es wäre toll, wenn das Mondlicht dann ab 21 Uhr durch die Scheiben in die Stadtkirche scheint, das würde die Atmosphäre noch ein wenig mystischer machen“, findet der Kantor. Aber auch wenn der Mond sich hinter Wolken verstecken sollte, wird die Atmosphäre eine ganz besondere sein, am Sonnabend in der Radeberger Stadtkirche: Kerzen, dezente Beleuchtung – und viel Lyrik.

Denn Rainer Fritzsch hat für den Sonnabend eine ungewöhnliche Konzert-Idee entwickelt. Eine Idee, bei der der Mond im Mittelpunkt steht. „Mondscheinmusik“ ist der Abend überschrieben, der um 21 Uhr beginnt – und der Orgel-Musik präsentiert, die sich mit dem Mond befasst. Eine ganz besondere Orgel-Bearbeitung des Abendsegens aus der romantischen Märchenoper „Hänsel und Gretel“ zum Beispiel. „Die Besucher können sich auf Klassik und moderne Stücke freuen“, sagt der Kantor.

Und sie können sich auch auf lyrische Texte freuen. Die werden von Friederike Hänsel präsentiert. Aufgewachsen gleich neben der Kirche sozusagen, im Nachbarhaus nämlich, stammt sie aus der sehr musikalischen und künstlerischen Familie des bekannten Schornsteinfegers und Stadtrats Matthias Hänsel. Eine der Töchter Hänsels – Marie Hänsel – ist bekanntlich eine begnadete Sängerin, der eine große Karriere vorausgesagt wird, die 22-jährige Friederike Hänsel studiert szenische Künste und ist regelmäßig mit literarischen Projekten und interessanten Regiearbeiten zu erleben. Auch in Radeberg. Als szenische Leiterin der einmal im Jahr stattfindenden Musicalwoche der Musikschule Klanghaus in Radeberg oder bei der Aufführung des „Karnevals der Tiere“ vor gut zwei Jahren in der Stadtkirche. Auch im Dresdner Theater Junge Generation war sie schon als Regisseurin der Inszenierung „wild-sein“ aktiv. Am Sonnabend wird sie neben klassischer Lyrik – wie Goethe-Texte – auch ungewöhnliche Sprach-Experimente vorstellen, wird mit der Raum-Akustik „spielen“. Und Kantor Rainer Fritzsch verrät schon mal vorab, „dass das in jedem Fall sehr, sehr spannend wird“. Und wohl sicher auch der Auftakt für weitere ähnliche Konzerte. „Ideen gibt es schon“, sagt er.

Vor diesem ungewöhnlichen Konzert am Sonnabend lädt die Kirchgemeinde ab 18 Uhr ans Gemeindehaus ein. Zur „Sommernacht am Kirchgemeindehaus“, bei der sich Gemeindemitglieder und Interessierte zum gemütlichen Plausch treffen können, um sich einzustimmen auf die dann folgende Konzert-Lesung in der Stadtkirche.

„Abendkonzert – Mondscheinmusik“ in der Stadtkirche, Sonnabend ab 21 Uhr. Der Eintritt ist frei. Zuvor ab 18 Uhr „Sommernacht am Kirchgemeindehaus“.