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„Eine gigantische Fotokulisse“

Am Morgen des 1. Mai wird es in Nossen wieder von edlen Oldtimern wimmeln. Über 100 Fahrzeuge kündigt der Organisator an.

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© Marcus Herrmann

Nossen. Die SZ erwischt Thomas Hertrampf vom Nossener Autohaus und Fahrzeug-Museum an der Waldheimer Straße vor einem wichtigen Termin. „Gleich ist eine Schulklasse bei mir angemeldet, denen ich unsere Oldtimer zeige und bisschen was dazu erkläre“, so der 45-Jährige. Da am Mai-Feiertag aber die nächste Oldtimer-Parade – ein Pflichttermin für Freunde altehrwürdiger, ausgefallener Autos und Motorräder – ansteht, lässt es sich der Automobil-experte nicht nehmen, das Wichtigste zur Ausfahrt vorab im Interview zu verraten.

Thomas Hertrampf, die Oldtimer-Parade in Nossen gibt es inzwischen seit über 25 Jahren. Fällt es da nicht schwer, sich immer wieder aufs Neue dafür zu begeistern?

Ach was, es ist immer wieder ein Erlebnis, wenn so viele Oldtimer-Freunde aus dem Umland zu uns auf den Marktplatz kommen und für eine gigantische Fotokulisse sorgen. Außerdem ist der Reiz der Parade, dass man nie weiß, wer kommt und mit welchen selbst gebauten Details die Oldtimer ausgestattet sind.

Gibt es denn keine Voranmeldung oder eine feste Teilnehmer-Liste?

Das gibt es nicht. Das ist ja gerade das Tolle. Jeder, der einen Oldtimer auf zwei oder vier Rädern besitzt, kann dabei sein. Wenn das Wetter passt, können es schon mal 300 Fahrzeuge werden. Das hatten wir auch schon. Der Platz auf der Wiese am Steinbusch – unserem Zielort – ist ausreichend. Aber ich weiß von vielen natürlich schon, dass sie dabei sein werden. Ich schätze, mindestens 100 Oldtimer werden am Feiertag durch Nossen rollen. Gestartet sind wir einst mit lediglich drei Autos (lacht).

Wie ist der zeitliche Ablauf und wo fahren die Autos lang?

Los geht es am Montag gegen 9 Uhr. Dann werden sich die Fahrzeuge auf der Waldheimer Straße sammeln. Um zehn rollen wir dann los zum Marktplatz. Hier findet das traditionelle Mai-Baum-Setzen des Bürgermeisters und des Nossener Gewerbevereins statt. Anschließend fahre ich voran und führe den Tross zur Festwiese am Steinbusch. Die Strecke ist weniger als einen Kilometer lang. Hier haben die Leute dann bis gegen 13 Uhr Zeit sich die Autos genau anzuschauen, mit den Fahrern ins Gespräch zu kommen. Für Essen, Trinken und Unterhaltung ist natürlich auch gesorgt.

Mit welchem Oldtimer wollen Sie denn vorneweg fahren? Gibt es besondere Modelle, auf die sich die Gäste freuen können?

Das entscheide ich spontan, je nach Wetterlage. Vielleicht nehme ich einen Cadillac Eldorado, Baujahr 1963, wenn es schön ist. Ansonsten tendiere ich zu einem russischen 1978er UAZ-Jeep. Die Nossener und Besucher dürfen sich auf jeden Fall auf eine besondere Atmosphäre freuen – denn die Oldtimer stehen nicht nur da, sondern fahren auch. Sie machen Geräusche, sie riechen. Das ist das Gigantische. Mit Sicherheit werden etliche rollende Museen dabei sein, also über 100 Jahre alte Autos. Außerdem alte Feuerwehrwagen, Trabis von den Trabant-Freunden Nossen oder etliche DDR-Motorräder wie MZ‘s und Awo‘s.

Von 9 bis 10 Uhr ist Ihr Oldtimer-Museum geöffnet. Gibt es hier Neues zu sehen?

Na klar. Zunächst wäre da mein neuer Wartburg 311 Coupé von 1962. Der Zweitürer ist jetzt für alle Besucher zu sehen. Außerdem mache ich den beliebten Oldtimer-Garten mit zwei original erhaltenen DDR-Kultautos, einem Wartburg und einem Moskwitsch, auf. Hier können Besucher Fotos machen oder sich bei schönem Wetter im Garten entspannen.

Was können Besucher am Mai-Feiertag denn außer der Oldtimer-Parade erleben?

Unsere Parade vom Markt zum Steinbusch wird ein Spielmannszug begleiten. Außerdem spendiert der Gewerbeverein wieder 100 Liter Freibier. Ab 10.30 Uhr gibt es vor Ort ein Kinderprogramm mit Bastelstraße und einer Hüpfburg. Um halb 12 startet das Familienprogramm mit der Foto-Fitness Company aus Nossen.

Und wann findet es die nächste Oldtimer-Ausfahrt von Nossen aus statt?

Die nächste Ausfahrt wird Himmelfahrt sein. Dann geht es bis ins Erzgebirge, genau gesagt auf den Schwartenberg zwischen Neuhausen und Seiffen. Zum Nossener Weinfest planen wir außerdem wieder, unseren Museumsgarten für eine Weinverkostung zu öffnen.

Die Fragen stellte Marcus Herrmann.