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Eine gelungene Alternative

Annechristin Bonß über das Dresdner Stadtfest 2017

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© Sven Ellger

Die Dresdner haben richtig Lust zum Feiern. Über 500 000 Menschen kamen am Wochenende zum Stadtfest in die Innenstadt. Vor allem am Sonnabend zählten die Organisatoren weit mehr Gäste als in den Vorjahren. Viele Tagestouristen nutzten das Stadtfest, um Dresden kennenzulernen. Canaletto zieht die Massen an. Terrorangst und Partyfrust haben diesem Fest keinen Besuchereinbruch gebracht. Und auch die neue Festmeile entlang der Elbe fern der Dresdner Neustadt macht die Bilanz nicht kaputt.

Die Zahlen zeigen: Das neue Flächenkonzept ist aufgegangen. Die Kritikerstimmen sind verstummt. Gab es vorher doch große Sorgen, die Baustellen auf der Augustusbrücke und dem Theaterplatz würden die Stimmung vermiesen und das Fest kaputt machen. Die Besucher haben sich davon nicht stören lassen. Manch einer vermisst zwar den Spaziergang über die Augustusbrücke. Und haben Ritter und Gaukler im Mittelalterdorf vor historischer Kulisse nicht ein viel schöneres Bild abgegeben? Trotzdem haben die Organisatoren das Beste aus dem Baustellenproblem gemacht und eine gute Alternative gefunden.

Dennoch sollten sich die Fest-Macher auf diesem Erfolg nicht ausruhen. Der immer gleiche Einheitsbrei beim kulinarischen Angebot könnte noch mehr Kreativität und Abwechslung vertragen. Nippes- und Kitsch-Stände passen nicht zum sonst schönen Flair, das in der Altstadt entsteht. Und eine Stunde weniger Lärm in der Nacht würde vielen müden Dresdnern sicher auch gefallen. Bis 2 Uhr müssen Bässe und Partymucke nun wirklich nicht tönen. Dann wird das Fest 2018 sicher noch schöner.

››› E-Mail an Annechristin Bonß