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Eine ganz große Familie

In Bautzen fand am Wochenende ein besonderes Treffen statt. Zusammen kamen 70 Leute mit dem gleichen Namen.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Ahnenforschung betreiben heutzutage viele Leute. Aber wohl nur wenige haben dabei so viel Erfolg wie Harald Sarfert. Dank der Wiedervereinigung konnte der Niedersachse aus Blome bei Wolfsburg seine Forschungen auch nach Sachsen ausdehnen. Denn er wusste, dass die Wurzeln seiner Familie in Zwickau liegen.

Bereits im Jahre 1924 hatte ein Familienmitglied mit entsprechenden Forschungen angefangen. „Ich habe in der Folgezeit anhand von Telefonbüchern infrage kommende Familienmitglieder angeschrieben oder mit ihnen telefoniert“, sagt Harald Sarfert. So knüpfte er die Familienbande immer enger, bis es schließlich 1998 zu einem ersten Familientreffen kam. Mittlerweile fanden weitere Zusammenkünfte in den Jahren 2000, 2003, 2006, 2009 und 2012 statt. Für das siebente Treffen wurde Bautzen ausgewählt. Hier leben die Frauenärztin Dr. Brigitte Sarfert, die Fotografin Constanze Sarfert sowie Alexander und Dietmar Sarfert, die Versicherungsvertreter sind. Herausgefunden hat Harald Sarfert auch, dass um die Jahrhundertwende der Zigarrendreher Johann David Sarfert und seine Frau Johanne Christiane Sarfert in Bautzen gelebt hatten.

Von Pennsylvania nach Bautzen

Zu dem Treffen in Bautzen waren am Wochenende rund 70 Familienmitglieder angereist. Den weitesten Weg legte Richard Sarfert mit seinen Kindern Amy, Liesel und Zachery zurück. Sie kamen aus dem amerikanischen Pennsylvania. In Bautzen besuchte die riesige Sarfert-Familie nach einer Stadtführung das Senfmuseum und die Gedenkstätte. Anschließend unternahm sie einen Ausflug ins Kloster St. Marienstern.

Harald Sarferts Forschungen führen zurück bis ins Jahr 1520, als ein Andreas Sarfert im Kreis Zwickau erwähnt wird. Um die Ahnenforschung weiter voranzutreiben, gründeten die Sarferts bei ihrem ersten Familientreffen 1998 sogar einen Förderverein, dem derzeit rund 100 Mitglieder angehören. Der Jahresbeitrag von 20 Euro ermöglicht es, zum Beispiel jedem Familienmitglied halbjährlich Infos in Form der Sarfert-Briefe zukommen zu lassen. Sie dokumentieren freudige Ereignisse, wie Geburten ebenso wie Todesfälle. Außerdem werden damit der Ankauf von Exponaten, Fotos und Dokumenten für das Familienarchiv ermöglicht sowie die Organisation der Treffen finanziert. Die Sarferts gaben sich sogar ein eigenes Familienwappen nach streng heraldischen Gesichtspunkten.