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Eine Chance für den Gnadenhof

Bisher hat es in Jahna oft Ärger wegen dauerhaft bellender Hunde gegeben. Das wollen die Tierschützer ändern.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Ostrau. Eine bellfreie Zone können die Mitarbeiter des Tierheimes nicht garantieren. „Aber wir wollen mit den Bürgern zusammenarbeiten. Wenn es Störungen gibt, kann mit uns gesprochen werden und wir versuchen, die Ursache abzustellen“, sagt Marlies Przybilla, Leiterin des Ostrauer Tierheims. Dessen Träger ist der Tierschutzverein Döbeln. Der will ab April den Gnadenhof in Jahna übernehmen (DA berichtete). „Wir bitten darum, dass uns die Leute eine Chance geben. Wir zeigen im Tierheim, dass es ein gutes Miteinander mit den Nachbarn geben kann“, so Marlies Przybilla. So gebe es zeiten, in denen die Hunde in ihren Unterkünften sind und es kaum eine Lärmbelästigung gebe.

„Wir hatten gehofft, dass wir den Gnadenhof endlich los sind“, sagte Gemeinderat Ralf Vogt zur Sitzung. Nun habe er erfahren, dass es weitergehe.

„Der bisherige Betreiber des Gnadenhofes hat sich als Hundesammler entpuppt. Es liegt auch keine Genehmigung zum Betreiben eines Gnadenhofes vor. Dafür fehle die Nutzungsänderung“, so Bürgermeister Dirk Schilling (CDU). In einer solchen würde die Anzahl der Tiere auf 15 begrenzt. Teilweise seien bisher 30 bis 40 Hunde illegal gehalten. Den Behörden seien die Hände gebunden gewesen. Nun gibt es eine Räumungsklage. Der Betreiber muss bis Ende März mit seinen Tieren das Grundstück verlassen. Eigentlich sollte das schon bis Ende diesen Monats passieren. „Doch im Sinne der Tiere habe es noch einen Monat Aufschub gegeben“, sagte Marlies Przyilla.

Eigentümer des Grundstücks ist Eberhard Weiße aus Bayern. Er hat eine Tierschutzorganisation in München und bedauere es sehr, dass der Betreiber nicht in seinem Sinn gearbeitet habe, so Schilling. Deshalb wollte Weiße zunächst, dass die Tierschutzliga den Hof übernimmt. Doch nun gibt es eine schriftliche Zusage für das Tierheim und einen Antrag auf Umnutzung. Zurzeit wird ein Vertrag zwischen den Tierschützern und dem Eigentümer erarbeitet, der noch rechtlich geprüft werden muss. „Bevor wir mit unserer Arbeit beginnen können, muss das Hauptgebäude erst ausgeräumt, gesäubert und in Ordnung gebracht werden.

Geplant ist, in Jahna 15 Hundesenioren unterzubringen – nicht mehr betont die Tierheimleiterin. Außerdem werde eine Betreuerin in das Haus einziehen und so jederzeit jemand vor Ort ist. Marlies Przybilla bietet die Jahnaer um etwas Geduld.