Merken

Eine Brücke für die B 6

Die Bundesstraße überquert künftig die S 177. Die Straßen sollen damit sicherer werden.

Teilen
Folgen
© Thorsten Eckert

Von Thomas Drendel

Rossendorf. Die Kreuzung Rossendorf der Bundesstraße B 6 mit der S 177 ist oft ein Ärgernis. Im Berufsverkehr stauen sich die Autos Hunderte Meter weit. Das wird sich gründlich ändern, denn jetzt steht fest, dass die vielbefahrene B 6 von Dresden nach Bischofswerda und Bautzen in die Luft geht. „Wir werden nach den jetzigen Planungen den Verkehr über eine Brücke führen“, sagt Isabel Siebert, Sprecherin des Landesamtes für Straßenbau und Verkehr (Lasuv). Sie wird in einem weiten Bogen die S 177 überspannen. „So kann der Verkehr zügig und sicher sowohl auf der Bundesstraße als auch auf der S 177 fließen“, sagt die Sprecherin.

© Grafik: SZ

Errichtet wird das Bauwerk im Zuge des Neubaus der dreispurigen Schnellstraße S 177. Sie wird bekanntlich nicht der jetzigen Trasse folgen und am Gasthof Schänkhübel vorbeigeführen, sondern knapp einen Kilometer in Richtung Westen verlegt (siehe Skizze). Dort entstehen dann auch die Brücke sowie die Auf- und Abfahrten. Ab wann die Autofahrer staufrei über die Brücke rollen können, ist noch offen. „Wir haben für den Neubau der Schnellstraße in dem Bereich den Antrag auf Planfeststellung gestellt. Über ihn ist noch nicht entschieden.“ Erst wenn der sogenannte Planfeststellungsbeschluss erteilt ist, besteht Baurecht und erst dann kann seriös ein Termin für den Baubeginn genannt werden. Das 3,2 Kilometer lange Teilstück zwischen Kleinerkmannsdorf und Eschdorf soll rund 18 Millionen Euro kosten.

Für den Abschnitt der Schnellstraße zwischen Radeberg und Leppersdorf besteht indes Baurecht. Hier ist bereits die Trasse markiert und Bäume wurden gefällt. Momentan suchen Archäologen die Flächen ab. In diesem Jahr sollen die Entwässerungsanlagen sowie erste Bauwerke wie zwei Fledermausbrücken und die Brücke über die Brücke über die A 4 errichtet werden. Nach Angaben des Lasuv sind bereits Aufträge im Wert von 1,7 Millionen Euro vergeben worden. Insgesamt kostet der Abschnitt rund 50 Millionen Euro.

Einen endgültigen Fertigstellungstermin für den Straßenabschnitt zwischen Radeberg und Leppersdorf gibt es noch nicht. Die eigentlichen Arbeiten an der Straße werden ab kommendem Jahr stattfinden. Auch ein Termin für den ersten Spatenstich wurde noch nicht genannt.

Mit der Strecke Radeberg–Leppersdorf wird ein weiterer Teilabschnitt der Schnellstraße zwischen der A 4 und der A 17 gebaut. Als Nächstes soll die Ortsumfahrung Wünschendorf/Eschdorf mit einer Länge von knapp sechs Kilometern begonnen werden. Aktuell läuft hier ebenfalls das Planfeststellungsverfahren. In den Bau der insgesamt 33 Kilometer „Ostumfahrung Dresden“ investiert der Freistaat Sachsen einschließlich Förderung durch die Europäische Union rund 228 Millionen Euro.