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Eine Bilderreise durch Vietnam

Das asiatische Land hat viele Facetten. Einige davon lernten die etwa 70 Gäste zur Ausstellungseröffnung kennen.

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© Dietmar Thomas

Von Sylvia Jentzsch

Hartha. Damit hatten die Organisatoren der Fotoausstellung und des Vortrages über Vietnam nicht gerechnet. Immer wieder mussten neue Stühle im Veranstaltungsraum aufgestellt werden, damit jeder Gast auch einen Platz bekam. „Ich bin überwältigt. Damit hatte ich nicht gerechnet. Es ist toll, dass wir so viele Leute mit diesem Thema erreicht haben“, sagte, die Leiterin der Bibliothek Andrea Zenker.

Zu sehen waren mehr als 100 Bilder der Fotografin Silke Dietze aus Kriebethal, die im vergangenen Jahr mit ihrem Mann und Freunden Vietnam kennenlernte. Im Jahr 2009 waren es Dr. Ulrich Bethge und seine Frau Monika Koch. Sie nahmen die Gäste bei einem Vortrag mit auf die Reise in das Land, das sie glaubten, zumindest ansatzweise durch Kommilitonen und Gastarbeiter zu kennen. „Doch wir mussten feststellen, dass wir dieses Land nicht wirklich kennen und auch nicht einschätzen konnten, welche Auswirkungen der Krieg nach mehr als 30 Jahren immer noch hat“, sagte Monika Koch. Sie übernahm die Moderation des Vortrages. Dafür sei sie nicht für die Bilder zuständig. Das übernehme ihr Mann. „Ich bin die, die das Stativ trägt“, so die Apothekerin.

Und so begann die Bilderreise bereits im Bus, der die Reisegruppe vom Flughafen abholte. Nicht nur Silke Dietze haben die vielen Mopeds, die als Transportmittel für alles genutzt werden, fasziniert. Auch auf den ersten Aufnahmen von Dr. Ulrich Bethge waren die Mopeds zu sehen. Im Laufe des Vortrags zeigte er noch viele Motive mit diesen Fahrzeugen, die für manche Erheiterung sorgten. So werden, damit sie bei den in Vietnam herrschenden Temperaturen frisch bleiben, auch lebende Tiere, wie Enten oder Schweine, auf zwei Rädern transportiert. Unglaublich ist auch die Menge, die auf ein solches zweirädriges Gefährt passt. Das sei der tägliche Wahnsinn, so Bethge. Monika Koch faszinierte vor allem, mit welchem hochhackigem Schuhwerk so manche Fahrerin unterwegs war. Viele der Motorisierten trugen Mundschutz der Marke Eigenbau.

Die Apothekerin gab auch Hinweise zum Überqueren der Straßen, auf denen mehrere Hundert Mopeds mit einmal unterwegs sind. „Nicht nach links und rechts schauen. Einfach langsam loslaufen und stur geradeaus schauen“, so Monika Koch. Nur in diesem Fall würden die Fahrer Rücksicht nehmen.

Doch beim Vortrag ging es nicht nur um den Straßenverkehr. „Wir haben auch viele Kulturdenkmale besucht, die alle sehr stark von der chinesischen Kultur beeinflusst sind“, so Monika Koch. Ihr sei in diesem Land besonders die Gegenwärtigkeit des Krieges bewusst geworden. In Vietnam gebe es etwa fünf Millionen Behinderte – eine Langzeitfolge des Krieges.

Die Gäste sahen Fotos von beeindruckenden Landschaften, Menschen, die meist lächeln, den Arbeiterinnen in einer Seidenmanufaktur oder vom Wasserpuppentheater.

Die beiden Fotografen zeigten das Land der freundlichen Menschen jeder aus seiner Sicht. Doch es gab immer wieder Motive, die sich ähnelten und besonders beeindruckend waren. Die Gäste nutzten die Zeit vor und nach dem Vortrag, um sich die Fotos von Silke Dietze näher zu betrachten und um mit den Vietnamreisenden ins Gespräch zu kommen.

Der nächste Vortrag in der Bibliothek beginnt am Mittwoch, 22. Februar, um 19 Uhr. Dann berichten Gisela und Heinz Thieme aus Waldheim von ihrer Zschopauwanderung. Der Eintritt kostet 5 Euro.