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Eine Abenteuerroute für Freital

Marlis und Ralf Fichtner sind Freitals Wanderwegewarte. Jetzt haben sie ihren ersten eigenen Pfad markiert.

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© Andreas Weihs

Von Rudi Sebrein

Freital. Wandern, wandern, wandern. Für die einen eine Angstvorstellung, für Marlis und Ralf Fichtner mehr als nur ein geliebtes Hobby. Ansporn für die weiten Strecken war meist die Naturverbundenheit und die Lust zum Reisen. Unter anderem in Südengland und Sizilien hinterließ das Freitaler Ehepaar bereits wortwörtlich seine Spuren. Gesprächsthema war dabei immer wieder eine Frage: Wer kümmert sich eigentlich um die Markierung und Wartung der Wege? Seit 2015 sind sie zuständig für die Freitaler Wege. Nun entsteht ihre zweite Route im Freitaler Wandergebiet.

Nachdem bereits ein Wanderweg um und durch Kleinnaundorf im Auftrag des Heimatvereins von ihnen markiert wurde, fiel nun auch ein neuer, rund fünf Kilometer langer Pfad in ihre Hände. Auftraggeber diesmal war die Stadt Freital. „Es ist eine richtige Abenteuerroute“, erzählt Marlis Fichtner.

Der neue Weg führt vom Rand des Rabenauer Grunds, beginnend in der Nähe des Freizeitzentrums Hains, durch die Somsdorfer Klamm und endet in der Nähe des Tharandter Bahnhofs. Von dort kann die Reise per Bus oder Bahn bequem fortgesetzt werden. Unterwegs ist die Aussichtshütte Sonnentempel besonders für Rastende mit Selbstverpflegung zu empfehlen. Man erreicht sie nach circa zwei Kilometern. Eine Alternative zum Essen aus dem Rucksack bildet das Erblehngericht in Somsdorf. Nachdem anschließend der kurze Abstieg von Somsdorf nach Tharandt bewältigt wurde, kann ein kleines Tiergehege bestaunt werden, ehe man im Café Bahnwärterhäuschen die Möglichkeit hat, die Beine zu entspannen.

Leitern, Ketten, Felsen

Dass es dabei nur „über Stock und Stein“ geht, ist untertrieben. Der neue Weg ähnelt denen, welche man aus der Sächsischen Schweiz kennt. „Leitern, Ketten zum Festhalten und felsige Aussichten bieten reichlich Abwechslung“, sagt Ralf Fichtner. Somit ist der neu abgesteckte Wanderweg auch für Kinder interessant. Die Markierung der Route mit dem gelben Strich ist dabei vor allem ihrem Engagement zuzuschreiben, denn bis Dezember 2015 besaß Freital keinen eigenen Wanderwegewart.

Der Kontakt mit der Stadt und der damaligen Kreiswegewartin Christa Rödig entstand durch Ralf Fichtners Mitgliedschaft im Kleinnaundorfer Heimatverein. Sie suchte Unterstützung für das Freitaler Gebiet. Ralf und Marlis Fichtner erklärten sich bereit, sich zusätzlich um die Freitaler Pfade zu kümmern. Im Dezember 2015 erweiterte sich schließlich ihr eigentliches Arbeitsgebiet rund um Kleinnaundorf um die Freitaler Wege. Eine Menge Arbeit stand an. Die Verteilung dieser wiederum ging schnell. „Er macht das Praktische, ich kümmer mich um den Papierkrieg“, sagt Marlis Fichtner.

Von nun an fielen insgesamt rund 90 Kilometer Wanderwege in ihren Arbeitsbereich – und diese müssen jährlich einmal komplett durchlaufen werden. Dank für ihre Arbeit erhalten sie dabei vor allem von Gleichgesinnten. Auch für Hilfestellungen sind sie jederzeit offen. Ihr Gebiet reicht vom Rand des Rabenauer Grunds bis zu den Stadtgrenzen von Dresden. Hinweise auf umgestürzte Bäume und kaputte Bänke sind bei dieser Größe sehr willkommen.

Kontakt zu den Fichtners: 0172/9199972