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Ein Zahnarzt will der Sachsen-Politik auf den Zahn fühlen

Dr. Thomas Käppler tritt im Tillich-Wahlkreis an und setzt auf Medizinthemen.

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Von Jens Fritzsche

Er könnte Politikern wirklich auf den Zahn fühlen. Nicht nur im sprichwörtlichen Sinne – denn Dr. Thomas Käppler ist Zahnarzt. Und für die FDP will der Pulsnitzer nun im Landtagswahlkreis 54 – zu dem unter anderem Radeberg, Wachau und Ottendorf-Okrilla gehören – das Direktmandat erringen. Was nicht leicht wird, immerhin tritt er hier gegen den großen Favoriten an, Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich, der für die CDU ins Rennen geht. Zudem gehören mit Radeberg und Ottendorf-Okrilla durchaus auch zwei Orte zum Wahlkreis, in denen Linke und SPD über ein großes Wählerpotenzial verfügen. Aber gerade in Ottendorf-Okrilla ist auch die FDP nicht zu unterschätzen, immerhin konnten die Liberalen bei der jüngsten Gemeinderatswahl einen Sitz erringen – auch, wenn es zuvor noch drei gewesen waren. Aber zumindest ein bisschen trotzt die FDP in der Region dem deutschlandweiten Trend.

Dass dies am Sonntag auch für ganz Sachsen gilt, dafür macht sich nun auch der Pulsnitzer Zahnarzt stark. Und will sich vor allem für mehr Bürgernähe, Transparenz bei politischen Entscheidungen „und starke, funktionsfähige Kommunen“ einsetzen, sagt er. Ganz besonders macht er sich aber für das Thema medizinische Versorgung stark – wofür er als Arzt ja quasi auch Fachmann ist. „Die Sicherstellung der ärztlichen Versorgung im ländlichen Raum ist ein ganz wichtiger Fakt“, stellt der Pulsnitzer klar. Denn abseits der großen Metropolen gibt es ihn längst, den Ärztemangel. Und auch im sogenannten Speckgürtel um Dresden – also auch im Rödertal – sind diese Tendenzen bereits zu spüren. „Deshalb steht für mich die wohnortnahe medizinische Versorgung mit ganz oben auf dem Zettel“, macht Dr. Thomas Käppler klar. Gesundheitsversorgung nach Kassenlage dürfe es in Sachsen jedenfalls nirgends geben, ist er überzeugt.

Für den Pulsnitzer Zahnarzt ist das medizinische Angebot dabei auch ein wichtiger Faktor für die Attraktivität der Region als Wohn- und Arbeitsort, sagt er. Dazu gehören für ihn allerdings auch „die nachhaltige Sanierung unserer Straßen sowie unsere heimische Wirtschaft zu fördern.“ Die Infrastruktur des ländlichen Raums dürfe jedenfalls nicht vernachlässigt werden. Denn nur so, stellt er klar, bleiben die Orte im Rödertal für neue Einwohner attraktiv. Hier, sagt er, könne er auch Erfahrungen einbringen, „die ich als stellvertretender Bürgermeister von Oberlichtenau gemacht habe“. So sollte der Freistaat beispielsweise Gemeinden darin unterstützen, Baugrundstücke zur Verfügung zu stellen und freien Wohnraum im Überblick zu haben. „Ein direktes Eingreifen des Landes ist dabei aber nicht notwendig, da gut aufgestellte Kommunen in der Regel kein Problem mit dieser Art von Zuwanderung haben“, ist der LIberale überzeugt. Allerdings müsse der Freistaat indirekt „in Abstimmung mit den Kommunen die Infrastruktur an die neuen Einwohnerzahlen anpassen und Engpässe schnell und geräuschlos beseitigen“, stellt er klar. Gerade beim Thema Infrastruktur – Straßen, Schienen und Busanbindungen also – dürften die Kommunen nicht allein gelassen werden, findet der Pulsnitzer.

Die SZ stellt in den Tagen bis zur Landtagswahl am Sonntag die Direktkandidaten der Rödertal-Wahlkreise vor.