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Ein Weltcup in Kamenz

Die Radballer der SG Lückersdorf-Gelenau organisieren einen UCI-Wettkampf. Der 14. April ist eine Herausforderung.

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© Wolfgang Wittchen

Von Frank Oehl

Kamenz. Der Radsportweltverband UCI hat die wahrscheinlich schönsten Weltmeistertrikots im Angebot. Es sind die mit den Regenbogenfarben, in die ja auch schon deutsche Sportler geschlüpft sind. Auch im Radball werden sie vergeben – bei den Weltmeisterschaften. Parallel dazu gibt es eine Weltcup-Serie, in der die konstanteste Leistung übers Jahr gewürdigt wird. Für das Finale qualifiziert man sich bei acht WC-Turnieren. Der Start dieser Turnierserie ist in diesem Jahr ausgerechnet in Kamenz. Die Radball-Abteilung der SG Lückersdorf-Gelenau darf das Event ausrichten. Radball-Abteilungsleiter Heiner Slota: „Das ist eine hohe Ehre für uns, aber vor allem auch eine große Herausforderung.“

Das Turnier steigt am Sonnabend, dem 14. April, in der Sporthalle am Kamenzer Flugplatz. Hier passen gut und gerne 400 Zuschauer auf die Traversen. Mitorganisator Michael Hübner: „Der Vorverkauf in Form von Kartenreservierung ist bereits angelaufen. Es wäre schön, würden uns viele Radsportfans der Region unterstützen.“ Dabei ist nicht nur an eine positive Stimmungsmache ganz allgemein gedacht.

Einheimisches Spitzenpaar am Start

Immerhin erhält jeder Gastgeber eines Weltcup-Turniers auch eine Wildcard. Das heißt, dass am 14. April das Spitzenpaar der SG Lückersdorf-Gelenau sogar mit von der Partie ist. Für Marco Richter (30) und Ricardo Slota (33), die sonst in der 2. Bundesliga spielen, wird das natürlich der Höhepunkt ihrer bisherigen sportlichen Laufbahn sein. Sich mit den Besten der Welt zu messen, was kann es  Größeres geben? Natürlich sind Wunderdinge nicht zu erwarten.

Wenn Richter und Slota am Ende nicht auf dem 10. und damit letzten Platz einkämen, wäre das ein Riesenerfolg. Und womöglich wachsen die beiden ja über sich hinaus? Eine Generalprobe gibt es für sie übrigens bereits am 3. März, wenn ab 14 Uhr das Heimturnier in der 2. Bundesliga an gleicher Stelle, also in der Sporthalle am Flugplatz, über die Bühne geht. Auch die Fans könnten schon mal das Anfeuern üben ...

„Wir packen das“

Auf die SG-Verantwortlichen ist viel Arbeit zugekommen. Rund 6 000 Euro müssen aufgebracht werden, um das Turnier finanziell zu stemmen. Das Geld kommt über Sponsoren zusammen, aber die Man-Power muss der Verein mit seinen 200 Mitgliedern schon allein stemmen – wobei der Hauptpart natürlich von der Abteilung Radball getragen wird.

„Wir packen das“, ist sich Radball-Chef und Trainer Heiner Slota, früher selbst ein Spitzenradballer, aus Erfahrung sicher. Die Geschichte des Vereins, der heute leistungssportlich auch Classic-Kegeln und Tischtennis betreibt, ist eng mit dem Bike verbunden. 1907 wurde „Frohe Fahrt Gelenau“ gegründet – mit einer Reigen-Kunstfahr-Gruppe. Zwischen den Weltkriegen kam dann das Straßenradfahren dazu, und seit 1962 wird Radball wettkampfmäßig betrieben.

Der 14. April wird der Höhepunkt einer 110-jährigen Vereinsgeschichte. Und er soll es auch in der Stadt werden, wo auch das Rathaus Unterstützung zugesagt hat. Im Rahmenprogramm werden z.B. Kamenz Can Dance und die Kunstradfahrer des RfV Wiednitz zu sehen sein. Das Turnier beginnt um 10 Uhr, die Finalspiele um 18 Uhr.

Weitere Infos unterwww.kamenz-weltcup.de