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Ein Waschsalon für die Feuerwehr

In der Hauptwache werden nun Schläuche maschinell gereinigt. Das verhindert Unfälle, spart Zeit und bringt der Stadt sogar Geld.

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© Kristin Richter

Von Tobias Hoeflich

Pirna. Bis vor Kurzem musste Brandmeister Peter Richter noch Hand anlegen. Nach einem Feuerwehreinsatz reinigte er die Schläuche am Waschtisch in der Hauptwache auf der Clara-Zetkin-Straße. Schließlich liegen die bei einem Einsatz oft auf dreckigem, verrußten Boden. Das Reinigen war nicht nur anstrengend, sondern auch riskant: Um einen Schlauch auf Lecks zu prüfen, wurde stets Wasser hineingepumpt und ein Druck von bis zu 16 bar erzeugt. „Mir ist es mal passiert, dass so ein Schlauch am Waschtisch geplatzt ist“, erzählt Richter. Das Wasser schoss ihm mit enormem Druck entgegen. Der Brandmeister trocken: „Das macht Laune.“

Mit der neuen Schlauchwaschanlage hat sich das Problem für die Pirnaer Feuerwehr erledigt. Die Kosten von 68 000 Euro hat zu drei Vierteln der Freistaat Sachsen übernommen. Der Schlauch wird zunächst in einer Datenbank erfasst – mitsamt seinen Merkmalen wie Länge, Durchmesser und welchem Druck er standhält. Dann reinigt ihn die Maschine mit Bürsten und Düsen von außen, prüft ihn auf Lecks und trocknet ihn schließlich. Nach wenigen Minuten kommt der Schlauch zusammengerollt und nur noch leicht klamm aus der Maschine heraus.

Bislang mussten die Schläuche zum Trocknen draußen aufgehängt werden, erklärt Wehrleiter Peter Kammel. Das dauerte mitunter Tage, gerade bei kaltem, nassem Wetter. Maximal 30 Schläuche konnten früher gleichzeitig trocknen. Dabei hat allein ein Fahrzeug schon 15 bis 25 davon an Bord. Rund 800 lagern insgesamt in der Wache. Hinzu kommen Schläuche aus den umliegenden Wehren, die auch in der Pirnaer Wache gereinigt werden. „Die Kapazität reichte nicht mehr.“

Auch künftig werden benachbarte Wehren ihre Schläuche nach Pirna schaffen. Das bringt sogar Geld in die Stadtkasse, weil für die Nutzung Dritter ein Entgelt erhoben wird. Auch das Wasser zur Schlauchprüfung wird nicht weggeschüttet, sondern wiederverwendet. Letztlich erhält Pirna eine Technik, die in vielen anderen Wehren schon verwendet wird. Freital oder Struppen haben bereits automatisierte Geräte zur Schlauchreinigung. Pirna kann sich trotzdem rühmen, sagt Kammel: „Wir haben so ziemlich die modernste Maschine auf dem Markt.“