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Ein Versprechen für den Sachsenhof

Ab Januar betreiben Gunter Hühne und Annett Ossadnik das Haus in Nossen. Was sie vorhaben und ändern wollen, verraten sie im Interview mit der SZ.

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© Andreas Weihs

Herr Hühne, Frau Ossadnik, machen Sie den Sachsenhof wieder zu einem offenen Haus für alle Nossener, sowie es sich die Bürger schon lange wünschen?

Dafür ziehen Gunter Hühne und Annett Ossadnik (kl. Foto) mit ihrem Gastro-Team vom Winzerhof Golk nach Nossen.
Dafür ziehen Gunter Hühne und Annett Ossadnik (kl. Foto) mit ihrem Gastro-Team vom Winzerhof Golk nach Nossen. © Claudia Hübschmann

Hühne: Mit dieser Zielstellung treten wir ganz klar an. Wir wollen uns an dem Versprechen messen lassen, den Sachsenhof im Herzen der Stadt wieder zu einem offenen, gastfreundlichen und vielseitigen Haus zu machen. An über 200 Tagen im Jahr soll hier Leben einkehren. Wer uns schon kennenlernen will, um Gespräche für Reservierungen zu führen, kann uns im Winzerhof Golk oder unter www.sachsenhof-nossen.net kontaktieren.

Warum verlassen Sie dieses idyllisch an einem Weinberg gelegene Restaurant überhaupt und was passiert mit den Mitarbeitern?

Hühne: Die nehmen wir komplett mit, genauso wie einen Großteil der Einrichtung. An unserem ungarisch-österreichischen Interieur und dem bekannten Speisenangebot wollen wir nichts ändern. Die sieben Mitarbeiter ziehen mit uns in den Sachsenhof. Seitdem wir 2013 mit unserem ungarisch-österreichischen Konzept angefangen hatten, sind wir leider nie beim Eigentümer (der Bauunternehmer Uwe Riße – d. Red.) angekommen.

Ossadnik: Wichtig ist aber auch, dass wir beide in Nossen-Heynitz wohnen, also näher an unseren Wohnort heranrücken. Außerdem kennen wir viele Leute in Nossen gut, möchten mit einheimischen Gastronomen und Gewerbetreibenden zusammenarbeiten. Mein Lebenspartner ist gebürtiger Nossener, hat hier bei der Bahn gelernt, bei Lok Nossen Fußball gespielt. Wir haben darum einfach ein gutes Gefühl und sind sicher, dass die Entscheidung richtig ist.

Noch mal zurück zum Winzerhof. Wollte der Eigentümer Ihnen hier vorschreiben, was Sie zu tun haben?

Hühne: Zumindest sind wir in Golk Dingen ausgesetzt, die unsere Arbeit sehr erschweren und die mit dem persönlichen Umgang zu tun haben. Über die wahren Gründe werden wir uns sicher einmal genauer äußern, aber erst zu einem späteren Zeitpunkt.

Was planen Sie im Sachsenhof genau? Was wird anders werden und wann geht es richtig los?

Hühne: Wir wollen baulich nichts verändern, das historische Flair im Inneren erhalten. Die kleine Bauernstube mit dem angrenzenden Vereinsraum, sowie die große Bauernstube rechts des Einganges, sollen liebevoll und gemütlich gestaltet werden. Das ehemalige Kino und die angrenzende Stube sind für Veranstaltungen wie Empfänge, Hochzeiten, Geburtstage bestens geeignet und werden dann hauptsächlich an Wochenenden oder nach Bedarf angeboten. In den Sommermonaten möchten wir gern im Hinterhof einen Biergarten betreiben, um das gastronomische Sommergeschäft zu optimieren. Ebenfalls planen wir, in den wärmeren Monaten im Eingangsbereich des Sachsenhofes ein kleines Café zu betreiben.

Ossadnik: Wir verlassen den Winzerhof zum 15. Januar, dann erfolgt der Umzug in den Sachsenhof. Es ist ambitioniert, aber vor Ostern 2018 wollen wir eröffnen.

Und was passiert mit dem Saal und der alten Großküche?

Hühne: Der Saal kann weiter von verschiedenen Mietern für Tanzveranstaltungen genutzt werden. Ansonsten möchten wir ihn allen Interessenten anbieten. Auch Großveranstaltungen sind möglich. Dafür werden wir Partner präsentieren, die uns im Service im Saal unterstützen. Einen Weihnachtsmarkt können wir uns hier ebenfalls sehr gut vorstellen. Die Küche muss für unser gastronomisches Angebot umgebaut werden. Hier benötigen wir Hilfe von der Stadt. Es müssen Veränderungen an der Abzugshaube erfolgen, ein Gasanschluss in der Küche und ein Stromanschluss in der Gastroküche eingebaut werden.

Warum war die Entscheidung des Stadtrates für ihr Konzept richtig und wann wird der Pachtvertrag unterschrieben?

Ossadnik: Weil wir Vereinen ermöglichen wollen, für vernünftige Preise Räume im Haus nutzen zu können und ein Mittagsangebot für die Nossener etablieren wollen.

Hühne: Weil wir in Nossen viel Potenzial sehen, die touristischen und kulturellen Angebote eingeschlossen. Was die Stadt noch verträgt, ist eine weitere, gute Gastronomie. Die wird es bald geben. Den Vertrag werden wir wohl Ende September, Anfang Oktober unterschreiben.

Das Gespräch führte Marcus Herrmann.