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Ein Unterschlupf für Tiere

Oliver Leipacher hat in Wutzschwitz zu einer Pflanzaktion aufgerufen. DA-Mitarbeiterin Helene Krause war dabei.

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© André Braun

Von Helene Krause

Wutzschwitz. Mit Spaten in den Händen machen sich am Sonnabend in Wutzschwitz in der Nähe des Gasthofs Zur Kastanie etwa 20 Männer, Frauen und Kinder zu schaffen. Sie sind der Einladung von Oliver Leipacher vom Auenhof in Ostrau gefolgt, der zu einem Mitmachtag für Umwelt, Mensch und Natur aufgerufen hat. Auch ich bin zu der Aktion gekommen, um einen Baum zu pflanzen und um über den Mitmachtag zu berichten. Noch zu Hause habe ich meinen Spaten ins Auto geladen und meine Gartenschuhe angezogen. So ausgerüstet, fahre ich nach Wutzschwitz.

Der Hang, auf dem die Pflanzaktion stattfindet, ist schnell gefunden. Wutzschwitz ist klein und am Einsatzort lodert in einer Feuerschale schon ein großes Feuer für die Feier nach der Pflanzaktion. Schon von Weitem ist der breite Streifen zu erkennen, der begrünt werden soll. Wie Oliver Leipacher sagt, hat er eine Größe von etwa fünf mal 800 Metern.

Die Fläche grenzt an die Pachtfelder des Auenhofs. „Unser Biobetrieb möchte mit der Heckenpflanzung die Natur fördern“, so Leipacher. „Viele Tiere, die auf dem Acker Nahrung suchen, sollen hier Unterschlupf finden.“ Ein Teilstück wird neu angepflanzt und ein Teil der alten Hecke saniert. Fremdgehölze wurden herausgeschnitten und einheimische Gehölze werden neu dazugepflanzt.

Auf einem Hänger, den ein Traktor zieht, liegt das Pflanzgut. Nach und nach werden die Bäume und Sträucher abgeladen. Ich lasse mir ein paar Handschuhe geben, nehme mir einen Spaten und einen Baum. Laut dem Schild, das an der Spitze hängt, ist eine Hainbuche. Ich grabe das Pflanzloch sorgfältig aus. Einer der Männer ritzt mit einem Messer den Wurzelballen am Rand leicht an. Das dient dazu, dass der Baum besser anwächst. Ich stelle die Buche in das Pflanzloch, schütte die ausgegrabene Erde hinein und trete sie fest an. Gewässert oder eingeschwemmt werden die Pflanzen nicht. Ich lasse mir sagen, dass das der Regen macht.

Auf den neu zu bepflanzenden Teil wird aller zehn Meter ein großer Baum gepflanzt. Dazwischen kommen Sträucher wie Hecken- oder Hundsrosen, Haselnüsse und Schlehen, aber auch Wildkirschen, Wildäpfel oder Wildbirnen. „Wir pflanzen Gehölze mit Früchten, die gegessen werden können oder die den Tieren als Nahrung dienen“, sagt Oliver Leipacher. „Die Pflanzen haben Landschaftsarchitekten und Baumschulen aus der Liste der gebietsheimischen Gehölze ausgewählt.“

Auf der Fläche wuchs schon eine Hecke. Die war in den 1980er Jahren von Gottfried König mit Ostrauer Schülern und ihrem Lehrer Bernd Eulitz gepflanzt worden. König war Jäger in dem Gebiet. Deshalb hatte ihn die Landwirtschaft verantwortlich gemacht, die Hecke zu pflanzen. Doch in all den Jahren hatte sich keiner um die Gehölze gekümmert. „Eine Hecke muss gepflegt werden“, sagt Oliver Leipacher. „Außerdem waren Gehölze gepflanzt worden, die in dem Gebiet nicht heimisch waren, unter anderem Eschenahorn.“ Die wurden in Absprache mit dem Revierförster und dem Naturschutz gefällt.