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Ein umtriebiges Tier

Der Eisvogel fühlt sich in der Region heimisch. Doch mancherorts ist er plötzlich verschwunden.

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© dpa

Von Cathrin Reichelt

Döbeln. Wer wie DA-Leser Hans-Peter Trautmann oft in der Natur unterwegs ist, dem fallen auch Veränderungen auf. Am Mühlgraben in Großbauchlitz hat er Ende vergangenen Jahres Eisvögel beobachtet. In diesem Jahr gibt es keinen mehr und Trautmann fragt sich, weshalb der einzige in Mitteleuropa vorkommende Eisvogel aus der Familie der Eisvögel verschwunden ist.

Der Döbelner Anzeiger fragte beim ehrenamtlichen Naturschützer Siegfried Reimer nach, der mehrere Gründe nennt: Der Eisvogel frisst kleine Fische, die sich in fließenden Gewässern aufhalten. Frieren die in harten Wintern zu, sucht sich der Vogel eine andere Futterquelle, meist in den Flüssen im Gebirge, die noch schneller fließen. Hat er auch dort kein Glück, passiere es, dass in einem Jahr fast alle Vögel sterben. „Die Population regeneriert sich schnell. Eisvögel brüten zweimal im Jahr“, so Reimer.

Möglicherweise sind auch der Mink oder der Fischotter Schuld, dass der Eisvogel verschwunden ist. Der steht auf dem Speiseplan der beiden Mardertiere. Alle drei sind am Mühlgraben heimisch. Ist das Wasser dort verschmutzt, könnte auch das ein Grund sein, weshalb sich der Eisvogel eine andere Nahrungsquelle gesucht hat.

Zudem sei die Brutzeit des Vogels vorbei. „Da streift er überall herum“, meint Siegfried Reimer, der ihn auch schon an der Maylust bei Hartha und an der Mulde bei Polditz gesehen hat.