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Ein toller Hecht aus Görlitz

Neben Schienenfahrzeugen für die unterschiedlichsten Bahnverwaltungen und Privatbahnen wurden im Waggonbau Görlitz auch Straßenbahnen hergestellt. Der Lieferumfang war aber vom Einzelexemplar bis zu Serien mit maximal 30 Fahrzeugen gering.

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Neben Schienenfahrzeugen für die unterschiedlichsten Bahnverwaltungen und Privatbahnen wurden im Waggonbau Görlitz auch Straßenbahnen hergestellt. Der Lieferumfang war aber vom Einzelexemplar bis zu Serien mit maximal 30 Fahrzeugen gering. Geliefert wurden die Straßenbahnwagen überwiegend nach Berlin, Dresden, Leipzig, Hamburg, Jena, Bad Schandau und Görlitz. Ausländische Lieferungen gingen nach Den Haag und Belgrad. Immer wieder gab es konstruktive Neuerungen. Beispielsweise wurde das Fassungsvermögen durch den Bau von Gelenkwagen vergrößert. 1928 entstand für die Dresdner Straßenbahn ein vierachsiger dreiteiliger Gelenktriebzug, der sich dort gut bewährte. Ebenfalls für die Dresdner Straßenbahn wurde in Görlitz 1934 der zweiachsige Triebwagen „Kleiner Hecht“ entwickelt und als Prototyp gebaut. Er erhielt die Wagennummer 1801. Im Führerstandsraum befand sich eine, im entgegengesetzten Wagenende zwei breite Einstiegstüren. Angeordnet wurden feste Fenster, deren Oberteile in der Längsrichtung verschoben werden konnten. Die federnden Stahlrohrsitze erhielten einen Plüschbezug. Das linke Foto zeigt den „Kleinen Hecht“ 1934 vor der Auslieferung. Davon ausgehend wurde diese Bauart in zwei Serien gefertigt, dann aber in den Waggonbauwerken Niesky und Bautzen. In den 20er Jahren beschafften die Görlitzer Verkehrsbetriebe acht Motorwagen mit den Nummern 23 bis 27 und 33 bis 35 aus dem Waggonbau Görlitz. Der Triebwagen Nummer 23 blieb der Nachwelt bis heute erhalten und kann noch für Sonderfahrten genutzt werden. Das rechte Bild zeigt den aus gleicher Serie stammenden Triebwagen 29 im Jahr 1930 an der damaligen Endstation Weinhübel. (wt) Repros: Sammlung Theurich; Rösler/Sammlung Schermann

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