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Die Grundschule Mühlbach – eine harte Nuss für die Gemeinde

Die Schule wurde 1978 gebaut. Nun wird das Gebäude schrittweise saniert. Die Schließung des Horts ist zwar abgewehrt, doch längst ist nicht alles geklärt.

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Von Heike Sabel

Im Computerkabinett stapeln sich die Lehrbücher für das neue Schuljahr. Die Flachbildschirme stehen in Reih und Glied. Das Blau der Stühle leuchtet. Andreas Burkhardts Augen auch. Das Computerzimmer ist der Vorzeigeraum der Mühlbacher Grundschule. „Ganz ordentlich für eine kleine Dorfschule“, sagt Bürgermeister Burkhardt.

Ob Bürgermeister Andreas Burkhardt in dem Nussknacker-Mathematikbuch für seine Tochter Tipps findet, wie er das Problem mit der Schule löst?Fotos: Katja Frohberg
Ob Bürgermeister Andreas Burkhardt in dem Nussknacker-Mathematikbuch für seine Tochter Tipps findet, wie er das Problem mit der Schule löst?Fotos: Katja Frohberg

Dorfschule stimmt, klein eher nicht. Immerhin steht die dritte Etage derzeit leer bzw. wird nicht genutzt. Es riecht etwas muffig. In einem der Räume steht ein Papp-Pfefferkuchenhaus und erinnert an Weihnachten. Das muss schon lange her sein.

Hort und Schule teilen sich derzeit die erste Etage, die zweite Etage gehört der Schule. Der Hort sollte schon mal nach ganz oben ziehen, aber das sei logistisch Unsinn, sagt Hortnerin Marina Fischer. Klar, dass sie sich wieder mehr Platz wünscht und das Malern des einen Raumes. In dem proben ab und zu auch die Laiendarsteller der Maxener Naturbühne. Burkhardt verspricht eine Lösung.

Doch erst einmal mussten die Brandschutzauflagen in der Schule und der Turnhalle abgearbeitet werden. „Die Behörden hätten mir sonst den Hort zugemacht“, sagt Burkhardt. Als Nächstes müssten die Fenster gestrichen werden, am besten vor dem Winter. Es sind Holzfenster von 1999. „Sie sind noch in Ordnung, und es wäre schade darum“, sagt Burkhardt.

Nicht in Ordnung war eine Menge. Zum Beispiel die Flucht- und Rettungspläne. Sie stammten zum Teil von vor 30 und mehr Jahren. „Die vor wenigen Jahren eingebauten Brandschutztüren funktionierten nicht, da hingen die Kabel an den Schaltern raus“, sagt der Bürgermeister. Warum das niemand bemerkt und beanstandet hat? Schulterzucken.

Die Tapeten in einigen Abstell- und ehemaligen Lehrerzimmern sind unverkennbar noch aus DDR-Zeiten. „Und die Toiletten stinken zum Himmel“, sagt Hortnerin Marina Fischer. Ja, es ist nun mal alles alt, sagt Burkhardt. Vor 38 Jahren war das anders. Da wurde die Schule am 1. September eröffnet. Inzwischen ist es ein Erfolg, dass es sie immer noch gibt. Einige Jahre sah es gar nicht danach aus. Ihre Zukunft war gefährdet. Die Folgen sind heute noch sichtbar. Damals hatte die Gemeinde nicht getan – sie durfte nichts machen, weil ja nicht sicher war, dass das Geld nicht rausgeschmissen ist. Jetzt darf und muss die Gemeinde investieren und kämpft ums Geld. Doch es ist eingeplant, jedes Jahr etwas. Es wird reichen, sagt Burkhardt. „Wenn nicht noch der Holzfußboden raus muss.“

Burkhardt will – nicht nur deshalb – am liebsten aus einem Euro drei machen, sprich Fördermittel ergattern. Ein zwischenzeitlich ebenfalls diskutierter Neubau ist inzwischen vom Tisch. Deshalb wird man in Mühlbach die Schule schrittweise sanieren. Burkhardt sucht noch immer baugleiche Schulen, die schon ein Stück weiter sind, um Erfahrungen auszutauschen.

Garderoben sind bestellt

Der Bürgermeister hat inzwischen auch eine Arbeitsgruppe einberufen, mit der er gemeinsam die nächsten Schritte beraten will. Sie hat schon einmal getagt. Vom Hort ist niemand dabei. Martina Fischer hätte es gern anders, aber Burkhardt will nicht zu viele, was nicht heißen soll, dass der Hort nicht beachtet werde.

Noch eine reichliche Woche ist Zeit bis zum Schulbeginn. Neue Lampen kommen noch, in der Turnhalle sind die Elektriker bei der Arbeit. Auch hier müssten die Sanitäranlagen dringend modernisiert werden. Burkhardt hat sich den Erhalt und die Sanierung der Grundschule auf seine Fahnen geschrieben. Er ahnte nicht, was für eine harte Nuss das wird.

Marina Fischer ist noch etwas eingefallen. „Wie sieht es denn mit neuen Garderoben aus?“ – „Die sind auch schon bestellt“, sagt Burkhardt. „Wunderbar.“