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Ein Schandfleck verschwindet

Auf dem Areal der Arnsdorfer Parkettfabrik entsteht das erste Haus. Bald könnten weitere folgen.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Nicht nur an der Arnsdorfer Kita Am Karswald arbeiten Fachleute gerade daran, die Fassade zu erneuern. Auch direkt gegenüber auf dem noch freien Wohnbauland sind fleißige Arbeiter dabei, ein neues Einfamilienhaus aufzubauen. Das Erste von insgesamt vier Stück. Ist es fertig, will hier eine junge Familie mit ihren Kindern einziehen. Und es soll nicht lange dauern, bis sie Gesellschaft bekommen. Denn auch der Bauantrag für das zweite Grundstück ist bereits gestellt, die Arbeiten sollen voraussichtlich noch im Herbst beginnen, erklärt Sibylle Nitschke auf Nachfrage der Sächsischen Zeitung. Sie hat mit ihrer Firma Nitschke Hausbau-Immobilien die Vermarktung der Baugrundstücke übernommen. Und auch die Verhandlungen für die beiden verbliebenen Flächen laufen gerade auf Hochtouren. Sibylle Nitschke hofft, dass sie die Grundstücke noch in diesem Sommer verkaufen kann.

Im Dezember des vergangenen Jahres kam mit der Sprengung des Schornsteines endlich Bewegung auf dem Gelände rein.
Im Dezember des vergangenen Jahres kam mit der Sprengung des Schornsteines endlich Bewegung auf dem Gelände rein. © Bernd Goldammer

Lange Zeit war die Fläche, die sich nun nach und nach zu einem schönen Wohnareal entwickelt, ein Schandfleck in der Gemeinde. Im vergangenen Jahrhundert sah das allerdings noch ganz anders aus. Als an eben jener Fläche noch die Arnsdorfer Parkettfabrik – gegründet 1896 – ihr Domizil hatte. Hier waren bis zu 100 Arbeiter in Spitzenzeiten mit der Herstellung und Verlegung von Parkett beschäftigt. Im Jahr 1998 ist die Firma schließlich vom inzwischen zu klein gewordenen Firmensitz im Ortskern von Arnsdorf nach Pirna umgezogen. In Arnsdorf blieben nur noch leere Fabrikhallen und der riesige Schornstein zurück.

Letzte Gebäude abgerissen

Lange Zeit überlegte die Gemeinde schließlich, welche Verwendung sie für das brachliegende Gelände haben könnte. Zwischenzeitlich spielte man mit der Idee, ein Pflegeheim zu errichten. Doch die Vision musste wieder begraben werden, nachdem der Interessent einen Rückzieher machte. Stolze 17 Jahre später kam in das Gelände dann endlich die erhoffte Bewegung . Denn im Dezember 2015 sprengte eine Pirnaer Firma den Schornstein. Nur so konnte Sibylle Nitschke schließlich die Vermarktung der Grundstücke auch erfolgreich vorantreiben. In den folgenden Monaten ließ die Dresdnerin auch die letzten Gebäude der ehemaligen Parkettfabrik abreißen, sodass heute nichts mehr an die Firma erinnert, die nach dem ersten Weltkrieg ihre Blütezeit hatte und Parkett in die ganze Welt lieferte.

Ideale Lage für Familien

Künftig erfüllen sich hier also Familien mit ihren Kindern den Traum vom Eigenheim. Und die Lage könnte nicht besser sein. Nicht nur, dass die Grundstücke sehr zentral in Arnsdorf liegen. Nein, sie liegen auch wie bereits angesprochen, direkt gegenüber der Kita Am Karswald. Die kleinen Bewohner der neuen Einfamilienhäuser haben also einen sehr kurzen Weg in die Kindertageseinrichtung, müssen nur einmal die Straße überqueren. Hinzu kommt, dass auch das Freibad der Gemeinde gleich nebenan liegt, sodass im Sommer eine schnelle Abkühlung möglich ist. Besser könnten es Familien nicht treffen. „Auch die beiden Interessenten, mit denen ich über die verbliebenen Grundstücke verhandle, sind junge Familien mit mehreren Kindern“, berichtet Sibylle Nitschke. Ein schöner Nebeneffekt: Die Kinder der Familien haben direkt in der Nachbarschaft also auch gleich neue Spielkameraden. Und gleichzeitig verschwindet in Arnsdorf ein lang verhasster Schandfleck.