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Ein Riesen-Schwibbogen für die Meißner Weihnacht

Gewerbevereinschef Uwe Reichel möchte den Zugang zur Altstadt attraktiver gestalten. Viele wollen mithelfen.

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© Claudia Hübschmann

Von Peter Anderson

Meißen. Die Sache mit dem Selfie lässt Uwe Reichel keine Ruhe. Früher gingen Ansichtskarten um die Welt, heute ist es das fixe Handyfoto. Ein hübscher Hintergrund wird benötigt, dann noch schnell lächeln. Ein Wischen mit dem Finger und schon tritt die Aufnahmen ihre Reise an.

Welches Motiv bietet sich in dieser Hinsicht für die Meißner Weihnacht an? Die meisten Gäste dürften die Budenstadt aus Richtung der Elbbrücke betreten. Entweder der Bus lädt sie dort aus, oder sie kommen von den großen Parkplätzen am Fluss bzw. rund um das Sägewerk. Ein etwas in die Jahre gekommenes großes Holztor, liebevoll mit Tannengrün geschmückt, markiert in Höhe des Kaendlerparks symbolisch die Schwelle zur Meißner Weihnacht.

„An diesem Punkt ist eigentlich schon alles versammelt, was Meißen ausmacht“, sagt Reichel. Rechterhand blinkt die angestrahlte Albrechtsburg. Nur einen Schritt weiter geht der Blick die Elbstraße hinauf bis zum Turm der Frauenkirche. Diese Hingucker waren es, die den Gewerbevereinschef schließlich auf eine Idee brachten: Wie wäre es, die Silhouetten markanter Meißner Bauwerke in einem großen Schwibbogen zu versammeln und diesen dann als Krönung auf ein neues Tor zur Meißner Weihnacht zu setzen?

Hat sich Reichel etwas in den Kopf gesetzt, ist er nicht so schnell davon abzubringen. Zuerst ging er im Geiste die Meißner Gassen und Plätze durch, wog ab, tauschte aus und blieb schließlich an der magischen Sechser-Zahl hängen. In sechs Tagen erschuf Gott die Welt. Der Sechsstern ist das Symbol vieler Religionen und nicht zuletzt das Zunftzeichen der Brauer. Die Kopfgeburt fand ihren Weg auf ein Skizzenblatt, von dort zu Stadtplaner Claus Dirk Langer, der daraus eine professionelle Grafik zauberte und nun ist die Idee zu Holz geworden.

Der Gewerbevereinschef lädt zu einem kurzen Spaziergang ein. Die Route führt die Elbstraße hinauf, über den Markt zum frisch sanierten Haus der städtischen Wohnungsgesellschaft Seeg auf der Burgstraße neben Brück & Sohn. Da stehen sie im Schaufenster der Gewerberäume im Parterre. Linkerhand das Torhaus als Zeichen für Meißens Burg als Wiege Sachsens. Es folgen die Brauhausseite des Marktes und das mittelalterliche Rathaus – Symbole des Bürgerstolzes und der Demokratie. Frauenkirche und Afrakirche verkörpern das religiöse Leben. Das Theater und frühere Gewandhaus schließlich vereint die kaufmännische und wirtschaftliche Tradition der Stadt mit ihrem kulturellen Reichtum.

Angesichts dieser geballten Symbolkraft fiel es dem Gewerbervereinschef nicht schwer, Sponsoren für den Bau des Schwibbogen-Tores zu finden. Rainer Schikatzki von der Sparkasse Meißen, Hans-Jürgen Woldrich von den Meißener Stadtwerken, Bernd Heitmann für die Privatbrauerei Schwerter Meißen und Christian Friedel für die Stadt sagten schnell zu. Zusätzlich meldeten sich kurzfristig Karsten Müller von den Müller Restaurants und Lutz Krüger mit der Winzergenossenschaft als Sponsoren. Für so viele Hilfe und Unterstützung sei er sehr dankbar, so Uwe Reichel. Bereits 2018 soll der Schwibbogen das Entrée zur Meißner Weihnacht bilden.

Ab dem 25.12. wird die Meißner Weihnacht als Wintermarkt bis Silvester weitergeführt.

Auch zum Jahreswechsel ist geöffnet.