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Ein Puppenhaus für das Spatzennest

Beim Bildungsträger FAW werden Jugendliche gefördert, die es im Leben schwer haben. Das nutzt auch der Kita in Obergurig.

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© Carmen Schumann

Von Carmen Schumann

Obergurig. Noch steht das Puppenhaus sowie eine hölzerne Autowaschanlage in den Werkstatträumen des Bildungsträgers Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW). Am kommenden Mittwoch werden beide Spielzeuge an die Kita Spatzennest in Obergurig übergeben. Für die Teilnehmer an einer Maßnahme, die sich „„Zukunftsfinder“ nennt, war das Anfertigen der Spielzeuge eine große Motivation. Wie die Sozialpädagogin Marie Christin Kutschick, die die Jugendprojekte koordiniert, sagt, dient die Maßnahme unter anderem dazu, Jugendlichen zu mehr psychischer Stabilität zu verhelfen. Das Jahr soll eine Vorstufe zu einer in Angriff zu nehmenden Ausbildung sein. Neben dem Puppenhaus und der Autowaschanlage stellten die Teilnehmer unter anderem auch Vogelhäuser und eine Bobby-Car-Tankstelle für die Sorbische Kita Bautzen sowie Fingerpuppen für verschiedene Tagesmütter her.

44 Jugendliche einbezogen

Begonnen hatte die Maßnahme am 1. Oktober 2015. Sie endete am 30. September dieses Jahres. Insgesamt waren 44 Jugendliche einbezogen. Wie Marie Christin Kutschick sagt, konnten 65 Prozent von ihnen in eine betriebliche oder überbetriebliche Ausbildung übernommen werden. Andere konnten in eine weiterführende Schule vermittelt werden, um ihren Abschluss zu verbessern. Um die Jugendlichen kümmerten sich ein Job-Coach und drei Ausbilder in den Bereichen Handel/Lager, Hauswirtschaft/Gastronomie sowie Holz/Farbe. Dabei können die Jugendlichen im kleinen Rahmen erproben, ob die jeweiligen Tätigkeiten ihnen liegen.

Die Firma FAW, die in den Räumen der Arbeitsagentur eingemietet ist, hat verschiedene Projekte zu betreuen. Bei den Jugendprojekten sind all jene jungen Leute unter 25 Jahren im Fokus, die auf dem Weg in die Arbeit oder Ausbildung spezieller Unterstützung bedürfen. Dabei handelt es sich um Schul- oder Ausbildungsabbrecher oder junge Mütter, die schwer zu vermitteln sind. „Wir helfen auch, wenn junge Leute keine Vorstellung haben, wo es beruflich hingehen soll, indem wir Praktika anbieten“, sagt Marie Christin Kutschick. Dabei arbeitet FAW mit Betrieben aus der Region eng zusammen.

FAW ist noch auf weiteren Geschäftsfeldern tätig. Ein Schwerpunkt ist dabei die Vermittlung von Langzeitarbeitslosen. Durch berufliche Rehabilitation sollen diese fit gemacht werden für ein normales Arbeitsleben. FAW arbeitet dabei mit der Arbeitsagentur, dem Jobcenter und dem Rentenversicherungsträger zusammen.