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Ein Prosit auf den Partytempel

Vor 25 Jahren übernahm Thomas Krause das Großenhainer Schützenhaus und baute es zu einem kleinen Veranstaltungs-Imperium aus.

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© Anne Hübschmann

Von Manfred Müller

Großenhain. Ob bei den Hausbiermarken oder beim Kulturangebot – Thomas Krause hat immer auf Vielfalt gesetzt. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum als Chef des Großenhainer Schützenhauses schäumten Kloster Andechs Hell, Feldschlösschen Pilsner, Radeberger, Ur-Krostitzer Schwarzbier und Paulaner in den Gläsern – und ganz Großenhain drängte sich im Biergarten an der Dresdner Straße.

Der Frühschoppen wurde musikalisch von der Großenhainer Band MIFF MAFF begleitet.
Der Frühschoppen wurde musikalisch von der Großenhainer Band MIFF MAFF begleitet. © Anne Hübschmann

Beim Frühschoppen am Sonntagvormittag stand sogar der Oberbürgermeister am Zapfhahn. „Ich kenne das Schützenhaus noch aus der Zeit, als ich hier zur Teenie-Disco gegangen bin“, erzählt Sven Mißbach. Und natürlich habe er auch den Bowling-Treff schon von innen gesehen. Das Schützenhaus liege ihm aber aus einem anderen Grund am Herzen. Thomas Krause sei ein toller Partner bei städtischen Veranstaltungen, wie etwa dem Stadtfest.

Im Schützenhaus treffen sich die Großenhainer schon seit Generationen. 1862 eröffnet, galt es als erstes Haus am Platz und war schon aufgrund seiner Größe ein idealer Ort für die verschiedensten Festivitäten. In den 1970er Jahren zum Beispiel für Jugendtanzveranstaltungen, die bis nach Dresden und tief ins Brandenburgische hinein beliebt waren. Vor einem Vierteljahrhundert übernahm Thomas Krause den legendären Discoschuppen und führte ihn durch gute und schlechte Zeiten in die Gegenwart. Sein Schützenhaus ist heute einer der wenigen Hotspots für die Jugend, die es in der Region noch gibt. Viele nehmen für die Veranstaltungen schon mal 50 Kilometer Anfahrtsweg in Kauf. Krause hat den Schützenhaus-Saal voriges Jahr licht- und tontechnisch aufgerüstet. Nach einer mehrjährigen Pause ließ er im April auch die Veranstaltungsreihe „Arenabeats“ wieder aufleben. „Großenhain muss einfach für junge Leute attraktiv bleiben“, sagt er.

Mit dem Schützenhaus, der Remontehalle und dem Stadtparkrestaurant „Mücke“ hat Thomas Krause über die Jahre in der Röderstadt eine Veranstaltungs- und Gastronomie-Kette aufgebaut, die durch ihre Vielseitigkeit besticht. Hinzu kommt Schloss Schönfeld, wo Hochzeiten ausgerichtet werden und gediegene kleine Kultur-Events stattfinden. Außerdem richtet der findige Geschäftsmann auch Events im Umland aus. Am 13. August zum Beispiel ein Open-Air-Festival im Goltzschaer Freibad. „In einer kleinen Stadt wie Großenhain finanziell tragfähige Veranstaltungen zu organisieren, ist schon eine Meisterleistung“, sagt Tontechniker Manfred Säurig. Immerhin spielten im Schützenhaus schon Pop-Legenden wie Sweet und Slade, Ostrock-Größen wie City oder Schlagerbarden wie Jürgen Drews. Von größeren Livekonzertenhat sich Thomas Krause allerdings weitgehend verabschiedet. Die Künstler seien einfach zu teuer geworden, und sie zögen in Großenhain nicht so viel Publikum an, dass sich die Sache für einen privaten Veranstalter lohnen würde. Ausnahmen bestätigen die Regel, wie etwa die Rammstein-Coverband „StahlZeit“ vergangenen Oktober in der Remontehalle.

Ob Silvester- und Faschingsfeiern, die Talenteshow des Gymnasiums, Nachtflohmärkte und Basare für Handgemachtes – was bei den Großenhainern Anklang findet, wird ins Veranstaltungsprogramm aufgenommen. Krause ist mit seiner Schützenhaus Eventgroup auch über die Röderregion hinaus im Geschäft. Vor allem im Cateringbereich, wo er Veranstaltungen im Raum Meißen und Dresden betreut. Die „Mücke“ hat sich als Ausflugslokal ebenfalls einen Namen gemacht, der weit ins Umland ausstrahlt. Als gute Investition hat sich auch die Herrichtung des Biergartens im Schützenhaus-Innenhof erwiesen. Vor zwei Jahren hatte Thomas Krause hier die Hausfassade erneuern, Bäume pflanzen und eine LED-Partybeleuchtung installieren lassen. Seitdem ist der Garten wieder ein beliebter Treff. Beim diesjährigen Hof- und Bierfest war er wegen der vielen Gäste, die Thomas Krause zum Jubiläum gratulieren wollten, fast schon wieder zu klein.