Merken

Ein Preis als Dank

Sie unterstützen im Landkreis Menschen in Not, sich selbst zu helfen. Die Ehrung in Zittau ging nicht ohne Tränen ab.

Teilen
Folgen
NEU!
© Bernd Gärtner

Von Mario Heinke

Dana Lehmann, Leiterin einer Lebenshilfe-Kita in Niesky, Lothar Gothan, Leiter der Selbsthilfegruppe Diabetes Niesky, und Susanne Pippel, Leiterin des Zentrums für Ambulante Dienste im Diakoniewerk Martinshof Rothenburg beschäftigen sich seit 2014 mit der sozialen Bildung von Kindern und Jugendlichen. Gemeinsam suchen sie nach Wegen, junge Menschen für das Ehrenamt zu begeistern. Für ihr Projekt „Behindern verhindern – Zeit zur Aufklärung“ erhielten sie jetzt im Foyer des Gerhart-Hautmann-Theaters Zittau den Selbsthilfe-Preis des Landkreises für Gruppen und einen Scheck über 500 Euro. Im Juni ist das Projekt der drei an der Oberschule Niesky mit vier Workshops gestartet. An der Vorbereitung waren auch Studenten der Hochschule Zittau/Görlitz beteiligt.

Erika Rohn, Niesky Erika Rohn ist seit über 20 Jahren in der Selbsthilfe ehrenamtlich tätig und leitet die Gruppe „Chronische Schmerzen“ in Niesky. Sie organisiert Wanderungen, Veranstaltungen, spielt Akkordeon und unterhält die Leute.
Erika Rohn, Niesky Erika Rohn ist seit über 20 Jahren in der Selbsthilfe ehrenamtlich tätig und leitet die Gruppe „Chronische Schmerzen“ in Niesky. Sie organisiert Wanderungen, Veranstaltungen, spielt Akkordeon und unterhält die Leute. © Bernd Gärtner
Doreen Wünsche, Weißwasser Doreen Wünsche gründete in Weißwasser die Selbsthilfegruppe „Trockenes Ufer“ für Menschen mit Alkoholproblemen. Ehrenamtlich engagiert sie sich am Krisentelefon, in der Hauswirtschaftspflege und begleitet Suchtkranke.
Doreen Wünsche, Weißwasser Doreen Wünsche gründete in Weißwasser die Selbsthilfegruppe „Trockenes Ufer“ für Menschen mit Alkoholproblemen. Ehrenamtlich engagiert sie sich am Krisentelefon, in der Hauswirtschaftspflege und begleitet Suchtkranke. © Bernd Gärtner
Peter Weißling, Ebersbach Peter Weißling war am Freitag verhindert, den Preis nahm Monika Jähne entgegen. Peter Weißling ist in der Selbsthilfegruppe 2001 Ebersbach, in der 40 Menschen Hilfe bekommen, als ehrenamtlicher Suchthelfer tätig.
Peter Weißling, Ebersbach Peter Weißling war am Freitag verhindert, den Preis nahm Monika Jähne entgegen. Peter Weißling ist in der Selbsthilfegruppe 2001 Ebersbach, in der 40 Menschen Hilfe bekommen, als ehrenamtlicher Suchthelfer tätig. © Bernd Gärtner

Vor der Verleihung des Gruppenpreises konnten drei Personen, die sich ehrenamtlich in Selbsthilfegruppen engagieren, Einzelpreise entgegennehmen. Auch sie erhielten einen Scheck für die künftige Arbeit. Betroffene und in Selbsthilfegruppen Tätige sprachen die Laudatio für die Geehrten. Das gab der Preisverleihung eine sehr persönliche und emotionale Note. Nicht alle Augen blieben trocken. Gemeinsam mit Landrat Bernd Lange (CDU) sangen Veranstalter und Gäste am Ende „Über sieben Brücken“.

133 Selbsthilfegruppen gibt es im Landkreis. „Es gelingt uns zunehmend besser, Menschen in Notsituationen aus der Deckung zu holen“, sagt Manuela Thomas, Geschäftsführerin der Kontakt- und Informationsstelle für Selbsthilfe und Selbsthilfeinteressierte (KISS) im Sozialen Netzwerk Lausitz. Das dreiköpfige Team der Kontakt- und Informationsstelle hat den direkten Draht zu den Selbsthilfegruppen im Kreis, kooperiert mit medizinischen Einrichtungen, vermittelt Kontakte zu anderen Gruppen, hilft bei der Gründung, Antragstellung und führt Sprechstunden in Görlitz, Niesky, Löbau und Zittau durch. Gemeinsam mit dem Landkreis und der AOK Plus rief die Kontakt- und Informationsstelle den Preis vor drei Jahren ins Leben, um die selbstlose Arbeit der vielen Engagierten zu würdigen. Die Palette der Hilfsangebote im Landkreis reicht von der einfachen Beratung in schwierigen Lebenslagen, der ländlichen Selbsthilfe oder der Hilfe im Krankenhaus bis zur Selbsthilfe für Menschen mit Suchterkrankungen oder der Hilfe für Demenzerkrankte und Angehörige.