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Ein Pool für Hunde

Auf dem Tierheim-Gelände entsteht ein Badebecken. Bald ist Anbaden angesagt.

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© Sebastian Schultz

Von Stefan Lehmann

Riesa. Klick-klick-klick. Mit vorsichtigen Hammerschlägen gegen die Sollbruchstelle trennt Frank Weißflog die Fliesen voneinander. „Alte DDR-Technik“, scherzt der ehrenamtliche Mitarbeiter des Tierheims. Jahrzehntelang lagerten die mintgrünen Fliesen auf dem Gelände. Warum, weiß längst keiner mehr. „Die waren schon vor meiner Zeit da“, erzählt Tierheim-Chef Uwe Brestel. Was man ursprünglich damit vorgehabt hatte, weiß er nicht. Und noch mehr wundert sich Brestel darüber, dass nach der Wende niemand auf die Idee kam, die Fliesen mitgehen zu lassen. Die Tierheim-Mitarbeiter freut das allerdings: Weil die DDR-Relikte noch gut erhalten sind, werden sie nun beim neuesten Bauprojekt am Tierheim auf Gut Göhlis verwendet.

Rutschfester Beckengrund

Auf dem Hundespielplatz neben dem Tierheim haben die Mitarbeiter in den letzten Tagen bereits eine Grube ausgehoben und betoniert. Wenn die vollständig gefliest ist, dann haben die Tierheim-Hunde ihren eigenen Pool. „Wir wollten das schon lange mal machen“, erzählt Uwe Brestel über die Bauarbeiten. Gerade in den heißen Sommermonaten würden die Tiere doch unter der Hitze leiden. Bisher verschaffte eine Zinkwanne Abhilfe, um sich nach dem Gassigehen erst einmal ein wenig herunterzukühlen.

Die in den Boden eingelassene Alternative soll in Zukunft deutlich mehr Platz bieten: 3,50 Meter lang und 2,30 Meter breit ist das Fundament, die Maximaltiefe sind laut Brestel 40 Zentimeter. Und über eine Schräge sollen die Tiere auch bequem aus dem Wasserbecken ein- und aussteigen können. Der Boden soll übrigens nicht mit den DDR-Fliesen ausgelegt werden, betont Brestel. „Wir planen einen rutschfesten Beckengrund.“ Nur, um auf Nummer sicher zu gehen – unbedingt nötig sei das vermutlich nicht.

Tierfotos gesucht

Zum Sommerfest am Sonnabend, 1.Juli ab 14 Uhr, hat das Tierheim einen Foto-Wettbewerb ausgelobt.

Gesucht werden originelle Tierfotos. Die besten drei werden mit Sachpreisen prämiert.

Einsendeschluss ist der 30.Juni. Bis zu zwei Fotos pro Teilnehmer können im Format A5 als Papierabzug (auf der Rückseite Name, Anschrift und Telefonnummer nicht vergessen) an das Tierheim Riesa, Volksgut 1, 01589 eingesendet oder abgegeben werden.

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Damit die Hunde beim Baden auch sonnengeschützt sind, wollen die Tierheim-Mitarbeiter noch einige Halterungen für Sonnenschirme aufstellen. Für die Hunde sei das fast schon wie ein „All-inclusive-Urlaub“, scherzt der Tierheim-Chef. Wobei sich über den neuen Luxus wahrscheinlich nicht jeder bellende Tierheim-Bewohner freuen wird, vermutet er. Man glaubt es kaum, aber: „Es gibt auch Hunde, die wasserscheu sind.“

Die Kosten für den Swimmingpool hat der Tierschutzverein, der das Heim betreibt, aus eigener Tasche bezahlt. Weil die Fliesen schon vorhanden waren und die Handwerkerarbeiten in Eigenregie übernommen werden, hält sich der finanzielle Aufwand aber in Grenzen. „Wobei uns der Beton auch schon fast 300 Euro gekostet hat“, so Brestel. Das große Anbaden wird voraussichtlich in der kommenden Woche stattfinden, sofern das Wetter hält und die freiwilligen Helfer Zeit finden.

„Zu unserem Sommerfest am Sonnabend werden wir es wahrscheinlich noch nicht ganz hinbekommen“, sagt Brestel. Dafür hat nicht zuletzt der Wetterumschwung in der vergangenen Woche gesorgt. Nach den Regenfällen am Donnerstagabend mussten die Arbeiten erst einmal ruhen.

Der Pool für die Hunde ist nur eine der Baustellen, die sich der Tierheim-Chef und seine Mitarbeiter in diesem Jahr noch vornehmen wollen. „Später soll noch die Quarantäne für die Katzen neu gemacht werden.“ Dort sind die Neuzugänge untergebracht, bis sie geimpft und kastriert sind. Vier Wochen verbringen die Katzen dort. Der neue Raum wäre größer als der alte und soll modernen Ansprüchen gerecht werden. Rund 6 000 Euro Fördermittel hat der Tierheim-Leiter dafür beantragt, der Rest soll abermals in Eigenleistung geschehen – wie schon beim Hunde-Pool.