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Ein neues Café für Rothenburg

Bäckermeister Hübner aus Horka will seinen Kunden mehr Gastlichkeit bieten. Dafür baut er in der Neißestadt.

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© André Schulze

Von Steffen Gerhardt

Der Grundstein ist gelegt. Nicht nur die Rothenburger können mitverfolgen, wie das neue Café vom Hübner-Bäcker Gestalt annimmt. Seit einer Woche wird an der Görlitzer Straße gebaut und Bäckermeister Armin Hübner ist froh darüber, dass es nun endlich losgeht. Eigentlich sollte es schon im Februar mit den Erarbeiten losgehen, aber der Winter bremste das Vorhaben aus, sodass sich alles auf Anfang April verschob.

Das Errichten des Gebäudes liegt in den Händen von Uwe Hillmann, der in Horka seine Firma Kreativbau betreibt. Auf einer Bodenplatte, die noch vor Ostern fertig sein soll, wird das Gebäude in Holzständerbauweise errichtet. Sein Inneres soll ein Dutzend Sitzplätze für die Gäste bereit halten, sagt Armin Hübner. Was dem Bäckermeister besonders am Herzen liegt, das ist ein barrierefreier Zugang ins Café: „In Rothenburg ist das von besondere Bedeutung, allein schon durch den Martinshof und das Orthopädische Zentrum.“ Deshalb werden nicht nur Rollstuhlfahrer ebenerdig ins Café rollen können. Auch für Mütter mit Kinderwagen ist das von Vorteil. Neben den Toiletten für Personal, Frauen und Männer kommt auch noch eine für behinderte Menschen in dem Haus dazu.

Armin Hübner legt bei diesem Hausbau besonderen Wert darauf, dass er ökologisch und energieeffizient wird. Das zeigt die Verwendung entsprechender Baumaterialien, aber auch die Installation einer Photovoltaik-Anlage auf dem Flachdach des Gebäudes. „Mit ihr wollen wir die Energie selbst erzeugen, die wir für den Betrieb des Cafés brauchen“, erklärt der Bauherr.

Wann der erste Kaffee aus der Maschine läuft, darauf will sich Armin Hübner jetzt noch nicht festlegen. Denn es sind noch einige Gewerke im Anmarsch, bevor die ersten Gäste bedient werden können. Die Innengestaltung soll ebenfalls Uwe Hillmann übernehmen, und da ist seine Kreativität gefragt. Der Gastraum soll sich von den sonst üblichen Ladeneinbauten abheben und den Gästen ein besonderes Ambiente bieten. Dazu ist vorgesehen, dass am Eingang eine kleine Terrasse zum Draußensitzen angebaut wird. Um auch junge Familien in das Café zu locken, soll gleichzeitig ein Spielplatz im Außengelände geschaffen werden, wo sich die Kleinen austoben können, damit die Eltern im Inneren weiterschlemmen können.

Eigentlich sollte das Café schon längst auf dem eigenen Grundstück stehen. „Seit 2013 sind wir an dem Vorhaben dran“, erklärt Armin Hübner. Aber erst vier Jahre später kann er es umsetzen. Zwei riesige Bäume zierten das Grundstück: eine Linde und eine Eiche. Während der eine Baum bereits krank war, hätte der andere aller zwei Jahre verschnitten werden müssen, damit die Äste nicht zur Gefahr für die Gäste werden. Nach einigem Hin und Her zeigte der Stadtrat Einsicht und entschied sich für das Bauvorhaben statt für die beiden riesigen, aber alten Bäume.

Da sich das solange hinzog, entschloss sich Armin Hübner bereits an anderer Stelle mit einem kleinen Café und dem Verkauf seiner Backwaren präsent zu sein. Also mietete er sich in ein Ladengeschäft auf der Priebuser Straße ein. „Dieses war von Anfang an nur als eine Übergangslösung geplant, solange das neue Café noch nicht fertig ist“, betont der Bäckermeister.

Rothenburg ist aber nicht die einzige Baustelle, die Hübner im Blick hat. Auch auf dem Grundstück gegenüber seiner Bäckerei in Horka hat sich jüngst wieder etwas getan. An der stehen gebliebenen Fassade des früheren Wohnhauses wurden Sicherungsarbeiten ausgeführt. Diese dienen der Stabilisierung der Wand, erklärt Armin Hübner. Denn direkt am Haus fließt der Weiße Schöps vorbei und dieser soll in diesem Bereich umverlegt werden. Damit soll das Gelände stabiler werden, wenn der Bach einen Bogen darum macht.

Wie es mit der Gestaltung des Grundstückes weitergeht, hat der Bäcker zwar seine Vorstellungen, aber die will er noch nicht öffentlich machen. „Wir konzentrieren uns jetzt auf das Bauvorhaben in Rothenburg, dann sehen wir weiter“, sagt er im Gespräch mit der SZ.

Zudem wächst der eigene Getreideanbau. Und das begeistert Armin Hübner, wie er am Montag auf Facebook schreibt: „Ich war die Felder in Nieder Seifersdorf begutachten, von denen wir unseren nächsten Champagnerroggen beziehen. Ich denke, es ist eine gute Idee, einheimische Firmen versuchen einzubinden.“ Der Roggen-Anbau erfolgt in Gemeinschaft mit der Agrargenossenschaft Nieder Seifersdorf.