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Ein Laster steht quer – der Rest im Stau

Beidseits das Kottmarsdorfer Berges kam es am Freitag zu Wartezeiten auf der S 148. Der Berg ist bei Schnee kritisch.

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© Markus van Appeldorn

Von S. Sodan und M. van Appeldorn

Region. Steiler Berg, lange Strecke und wegen der offenen Lage auch noch anfällig für Verwehungen: Im Winter haben es Auto- und Lkw-Fahrer nicht leicht am Kottmarsdorfer Berg. So war es auch wieder am gestrigen Donnerstag. Schneeregen am Morgen – etwa ab 10 Uhr drehten bei so manchem Lkw deshalb die Räder durch, der Verkehr geriet ins Stocken. Kurz nach 11 Uhr ging bei der Polizei die Meldung ein: Lkw steht quer.

„Der Kottmarsdorfer Berg ist bei solchem Wetter eine neuralgische Stelle“, sagte Thomas Knaup, Pressesprecher der Polizei Görlitz. Tatsächlich ist der Kottmarsdorfer Berg bei Winterwetter immer wieder ein Schwerpunkt. In Fahrtrichtung Ebersbach-Neugersdorf weist er eine Steigung von neun Prozent auf. Die von Bäumen gesäumte Rampe wirkt wie ein Blasrohr für den Wind. Wenn es bei Minusgraden dazu noch schneit, bildet sich auf der Bergkuppe in Kottmarsdorf schnell eine Schneedecke.

Außerdem ist die S 148 ist für viele Lkw die Transitstrecke übers Oberland nach Tschechien. Der Anteil des Schwerlastverkehrs ist also verhältnismäßig hoch. Gerade die Schwerlaster pressen eine Schneedecke schnell zu einer eisigen Fläche zusammen. Lastern fehlt nach der Steilstrecke auf der Bergkuppe der nötige Schwung, um einfach darüber zu rollen. Wenn ein Lkw-Fahrer hier Gas geben muss, steht er schnell quer. Das war auch am Donnerstagvormittag wieder der Fall. Gegen Mittag war die Strecke wieder eingeschränkt passierbar. Bis etwa 12.30 Uhr stoppte die Polizei den Verkehr in Fahrtrichtung Tschechien schon an der Kreuzung bei Dürrhennersdorf vor Beginn der Steilstrecke. Pkw wurden umgeleitet, Lkw mussten warten, bis die Polizei sie einzeln auf die Strecke ließ. In der Gegenrichtung stoppte die Polizei den Verkehr unmittelbar vor Beginn des starken Gefälles und ließ Fahrzeuge nur mit Abstand zueinander einzeln auf die Strecke. Die Fahrspur in Richtung Löbau war gegen 12.30 Uhr noch vereist.

Laut Mitteilung des Landratsamtes in Görlitz waren die Mitarbeiter der Straßenmeistereien seit 3 Uhr morgens im Einsatz. Im Territorium der Straßenmeisterei Lawalde seien fünf Winterdienstfahrzeuge unterwegs. „Nach Rücksprache mit dem Straßenmeister wurde die S 148 in den Umläufen bisher fünfmal bedient. Dabei wurde jeweils Schnee geräumt und Feuchtsalz gestreut“, schreibt Pressesprecherin Susanne Lehmann auf SZ-Anfrage. Gegen 15 Uhr sei die Strecke wieder frei gewesen.