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Ein großer Tag für Ottendorf

Der Grundstein für die neue Turnhalle liegt– obendrein gab es vom Ministerpräsidenten indirekt das Stadtrecht.

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© Thorsten Eckert

Von Nadine Steinmann

Ottendorf-Okrilla. Diese Steilvorlage konnte sich Ottendorfs Bürgermeister Michael Langwald nicht entgehen lassen. Schließlich kämpft seine Verwaltung seit einigen Monden darum, dass sich auf dem Betonwerksareal – im Herzen des Ortes – ein Vollsortimenter ansiedelt. Doch so leicht ist das nicht, denn der Landesentwicklungsplan sieht die Gemeinde nicht als ein Zentrum an, wo der Bedarf für große Lebensmittelhändler vorhanden ist. Doch ausgerechnet Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich (CDU) sieht in Ottendorf-Okrilla schon ein Zentrum, bezeichnete bei der Grundsteinlegung für Ottendorfs neue Turnhalle die Großgemeinde sogar als Stadt – betonte, dass man „bei fast 11 000 Einwohnern durchaus von einer Stadt sprechen kann.“ Ottendorfs Bürgermeister freute das indirekt verliehene Stadtrecht natürlich. Er kündigte augenzwinkernd an, mit dem Ministerpräsidenten bald konkretere Gespräche dazu zu führen.

Noch ist nicht viel mehr zu sehen, als eine große Baugrube. Doch im Laufe des Jahres soll der Rohbau stehen, im August 2018 ist die Fertigstellung geplant.
Noch ist nicht viel mehr zu sehen, als eine große Baugrube. Doch im Laufe des Jahres soll der Rohbau stehen, im August 2018 ist die Fertigstellung geplant. © Thorsten Eckert
Die Klasse 6b der Oberschule Ottendorf-Okrilla sorgte während der Grundsteinlegung für die musikalische Umrahmung.
Die Klasse 6b der Oberschule Ottendorf-Okrilla sorgte während der Grundsteinlegung für die musikalische Umrahmung. © Thorsten Eckert
Die alte Einfeldhalle neben der Ober- und Grundschule soll auch künftig weiterhin genutzt werden. Allerdings muss auch hier einiges geschehen.
Die alte Einfeldhalle neben der Ober- und Grundschule soll auch künftig weiterhin genutzt werden. Allerdings muss auch hier einiges geschehen. © Thorsten Eckert

Doch auch wenn Ottendorf-Okrilla auch künftig weiterhin eine Gemeinde bleibt, so war dennoch der gestrige Freitag ein bedeutender Tag für die Einwohner, Vereine, Gemeinderäte, Schüler und den Bürgermeister. Denn wie bereits angedeutet, erfolgte am Vormittag die Grundsteinlegung für die neue Zweifeld-Halle. Diese entsteht direkt neben der Ober- und Grundschule. Neben Landrat Michael Harig, Ottendorfs Bürgermeister sowie der Schulleiterin Jana Noltemeier, war überraschenderweise eben auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich anwesend. Zwar konnte er der Gemeinde nicht offiziell das Stadtrecht verleihen, hatte dafür aber symbolisch die Fördermittel im Gepäck. Denn der Bau der neuen Turnhalle kostet stolze 4,89 Millionen Euro. Der Freistaat Sachsen steuert über das Investitionspaket „Brücken in die Zukunft“ immerhin 3,29 Millionen Euro bei. Mit einer halben Million beteiligt sich zudem die Gemeinde Ottendorf und eine weitere Million übernimmt der Landkreis Bautzen als Bauherr und Träger der Oberschule.

Platz für viele Zuschauer

Die Fertigstellung der Sporthalle soll im August des nächsten Jahres erfolgen, sodass die Schüler dann pünktlich zum Schuljahr 2018/19 ein neues Domizil für ihren Sportunterricht haben. Die bisherige, deutlich kleinere Halle wird dann weiterhin genutzt. „Aber vor allem im Bereich der Sicherheit besteht auch hier Handlungsbedarf“, betont Jana Noltemeier, Leiterin der Oberschule. Kein Wunder, schließlich wurde das Gebäude Anfang des 20. Jahrhunderts als Lagerhalle errichtet, in den 70er-Jahren zur Turnhalle umgebaut. Die Sportstätte hat dementsprechend bereits einige Jahre auf dem Buckel.

Im Vergleich dazu wird die neue Zweifeld-Halle also deutlich moderner sein. Durch eine Trennwand kann die Sportstätte in zwei Hälften geteilt und somit parallel genutzt werden. Neben den Schülern dürfen künftig auch Vereine die Turnhalle nutzen. Eine Tribüne mit 199 Zuschauerplätzen ermöglicht den Ottendorfern zudem, bei wichtigen Spielen ihrer Heimmannschaften die Sportler lautstark anzufeuern.

Doch bis es so weit ist, vergehen noch einige Monate. Am gestrigen Freitag wurde aber immerhin unter den Augen zahlreicher Schaulustiger der Grundstein gelegt. Nun steigt die Vorfreude auf das Richtfest und anschließend auf die offizielle Einweihung. Neben Bürgermeister Michael Langwald freut sich auch Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich auf diesen Tag, der bei der Grundsteinlegung mehrmals betonte, wie wichtig Investitionen in Sachsens Bildungseinrichtungen seien. Und wer weiß, vielleicht verleiht der Ministerpräsident bei der Einweihung der neuen Turnhalle der Großgemeinde Ottendorf-Okrilla auch gleich noch offiziell das Stadtrecht.