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Gigantisches im Vorgarten

Viele bewundern in Sohland die Mammutblatt-Pflanze von Gisela Engel. Doch das grüne Monstrum macht auch viel Arbeit.

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© Carmen Schumann

Carmen Schumann

Sohland. Diese Pflanze erregt Aufsehen: Da das Mammutblatt von Gisela Engel direkt an der Straße zwischen Schirgiswalde und Sohland steht, bewundern viele Vorbeifahrende das monströse Gewächs, welches ein wenig aussieht, wie Rhabarber. Nur, dass die Blätter viel größer sind. Die größten erreichen in Gisela Engels Vorgarten einen Durchmesser von rund einem Meter. „Aber in seiner Heimat in Südamerika können die Blätter sogar bis zu drei Meter groß werden“, weiß die stolze Besitzerin des ungewöhnlichen Gewächses.

Manche Vorbeifahrende wollen es ganz genau wissen. Und so kommt es, dass an manchen Sonnabenden die Klingel an Gisela Engels Haustür bis zu zehn Mal läutet. Geduldig erklärt sie dann den Pflanzenfreunden, was es mit diesem Gewächs auf sich hat. Das Monstrum, das sich lateinisch Gunnera manicata nennt, wächst nun schon seit etwa 15 Jahren im Vorgarten der Sohlanderin. „Ich habe sie mir aus einem Ableger selbst gezogen“, sagt sie. Dazu gehöre viel Fingerspitzengefühl. Mittlerweile zieht Gisela Engel auch aus ihrer Pflanze Ableger, die sie an Interessenten abgibt. Das sei aber nur im Frühjahr möglich. Leider hat sie kaum Rückmeldungen erhalten, wie es den Stecklingen ergangen ist.

Aufwendiger Winterschutz

Da das Mammutblatt eine subtropische Pflanze ist, verträgt sie keinen Frost. Das heißt, Gisela Engel muss sie vor den ersten Nachtfrösten gut einpacken. „Wir schneiden die Blätter ab und bedecken damit die Pflanze“, sagt sie. Doch damit nicht genug: Zum Abdecken muss auch sämtliches Laub aus dem Garten herhalten, und manchmal bekommt sie noch zusätzliches Laub von der Gemeinde. Dann kommt noch eine Plane drüber, und zum Schluss wird das Ganze mit Holzplatten eingehaust. „Das ist einen ganz schöne Schinderei, die wir aber gerne in Kauf nehmen“, sagt Gisela Engel. Denn sie liebt Pflanzen. Einige andere Pflanzen aus dem Garten, die ebenfalls keinen Frost vertragen, kommen den Winter über in die Garage. Das Auto muss derweil mit dem Carport vorlieb nehmen.

Im Sommer dagegen muss Gisela Engel darauf achten, dass das Mammutblatt ausreichend gegossen wird, denn sonst werden die Blätter braun. Und auch das Auspacken des Mammutblattes Mitte Mai ist wieder sehr aufwendig. „Das ganze Abdeckmaterial muss dann gesammelt und verbrannt werden“, sagt sie. Doch letztlich möchte sie die tolle Pflanze nicht mehr missen. „Sie gehört zum Bild unseres Hauses einfach mit dazu“, sagt sie. Und entgegen anderslautenden Befürchtungen betont Gisela Engel, dass das Mammutblatt nicht giftig ist.