Merken

Ein friedliches Fest

Die Sicherheitskräfte sind sehr zufrieden. Ein neues Konzept für den Marienplatz und ein Notarzt-Dienst bewährten sich beim Altstadtfest in Görlitz.

Teilen
Folgen
© Nikolai Schmidt

Von Ralph Schermann

Das Altstadtfest war sehr friedlich. In dieser Aussage waren sich gestern alle Görlitzer Sicherheitskräfte einig. Mehr noch: „Im Verhältnis zur sechsstelligen Besucherzahl blieben Vorkommnisse mehr als im Rahmen“, sagte Raik Schulze, Leiter des Görlitzer Polizeireviers. Die Beamten waren mit einer mobilen Wache sowie vielen Streifen im Einsatz, teils gemeinsam mit der Zgorzelecer Polizei und vor allem in Zivil. Bis gestern Abend schritten sie nur wegen drei Körperverletzungen, zwei Diebstählen und zwei Beleidigungen ein sowie stellten dreimal Betäubungsmittel sicher.

Für Bürgermeister Michael Wieler hat sich das neue Sicherheitskonzept bewährt. „Die klare Einbindung des Marienplatzes mit Kontrollen auf verbotenes Mitführen von Glasflaschen zum Beispiel führte dazu, dass es an dieser Stelle wesentlich entspannter als früher zuging“, betonte er. Dazu kam, dass in Abstimmung mit der Polizei auch bisher negativ auffällige Orte neben dem Festgelände mit einer zusätzlichen Ausleuchtung unliebsame Personengruppen abhielten. Auch der mit 30 Mitarbeitern eingesetzte HSD Sicherheitsdienst Holdinghausen trug dazu bei, beginnende Rangeleien schnell zu unterbinden.

Der Rettungsdienst fuhr 43 Einsätze, meist Bagatell-, vor allem kleinere Schnitt- und Sturzverletzungen. Lebensbedrohliche Ereignisse gab es nicht. Und dass nur in neun Fällen zum Krankenhaus gefahren werden musste war dem erstmaligen Vor-Ort-Einsatz von Notärzten zu danken. „Auch diese neue Struktur hat sich als sehr positiv erwiesen“, informierte DRK-Kreisbereitschaftsleiter Alexander Peter.

Die Feuerwehr unterstützte die Erste Hilfe mit ihren Kräften, andere Einsätze gab es für sie nicht. Die Kameraden der Freiwilligen Ortsfeuerwehr Mitte übernahmen die Absicherung des Feuerwerkes.

Städtische Bedienstete kassierten mehrere Verwarngelder wegen Urinierens in der Öffentlichkeit, Falschparkens und von Hundehaltern wegen Nichteinhaltung der Maulkorbpflicht für ihre Tiere. Insgesamt aber waren wegen Absicherung der Landtagswahl gestern weniger Politessen im Festeinsatz. Zahlreiche verlorene Sachen kommen ins Fundbüro, ein herrenloser Hund wurde von der Polizei dem Tierheim übergeben. „Wenn schon dieser Hund in der Einsatzstatistik auftaucht, war wirklich nichts los“, umschrieb Polizeioberrat Schulze das friedliche, teils leider aber verregnete Fest. Dass die eine oder andere Anzeige noch Tage später folgt, ist freilich auch eine Erfahrung vergangener Feste.