Von Rolf Ullmann
Niesky. Moderator Andre`Hardt zählte kurz vor 18 Uhr gemeinsam mit den dicht gedrängt stehenden Besuchern die letzten zehn Sekunden herunter. Dann stiegen Hunderte Luftballons in den blauen Himmel über Niesky hinauf. Sie kündeten vom Abschluss eines rundherum gelungenen Festes für mehrere Generationen während des 21. Sächsischen Familientages. Barbara Klepsch, die Staatsministerin für Soziales und Verbraucherschutz fasste ihre Eindrücke in den Worten zusammen, „ich bin tief beeindruckt und sehr froh darüber ein Teil dieser großen Familie zu sein. Ich danke allen, die zum Gelingen des Festes beigetragen haben, für ihr Engagement“.
Eindrücke vom Familientag in Niesky
Wenige Augenblicken nach ihren Dankesworten lüftete sie das Geheimnis um die Nachfolge bei der Austragung des Sächsischen Familienfestes. Den Zuschlag für die 22. Auflage erhielt die Stadt Schneeberg im Erzgebirge. Deren Bürgermeister Ingo Seifert, der „rein zufällig“ zur Verkündung anwesend war, teilte mit, das Fest findet am 9. Juni 2018 im bekannten Erholungsgebiet am Filzteich statt. Es wird dann den Höhepunkt des traditionellen Filzteichfestes bilden. An die Adresse von Beate Hoffmann gerichtete brachte das Schneeberger Stadtoberhaupt zum Ausdruck, „Niesky hat mit dem heutigen Tag die Messlatte für den 22. Sächsischen Familientag sehr hoch gelegt“. Die Kompaktheit auf dem Veranstaltungsort, dem Zinzendorf, sowie die Vielfalt der Angebote an den Ständen der über 70 Partner überzeugte nicht nur Ingo Seifert.
Die Oberbürgermeisterin führte den Erfolg des Familientages in einer ersten Einschätzung gleichfalls auf die räumliche Nähe aller Beteiligten, die keine weiten Wege erforderte, zurück. Ausschlaggebend seien vor allem aber „die Superideen bei den Angeboten und deren Ausrichtung auf die unterschiedlichen Altersgruppen gewesen.“ In vorbildlicher Weise wurde seitens der Organisatoren darauf geachtet, das Menschen mit Behinderungen gleichberechtigt am Fest teilnehmen konnten. Dazu zählte, das der Zinzendorfplatz barrierefrei hergerichtet wurde. Zwei Gebärdendolmetscherinnen begleiteten alle Ansagen von Moderator Hardt sowie der Künstler und der Verantwortlichen mit ihren Gesten zur Verständigung mit stummen beziehungsweise tauben Besuchern des Festes.
Einer der jüngeren Mitwirkenden verspürte unmittelbar vor der offiziellen Eröffnung des Familientages doch ein wenig Herzklopfen. In wenigen Minuten sollte Rudolph Robert in seiner Funktion als Kinderreporter der Staatsministerin Barbara Klepsch in einem Interview einige Fragen stellen. „Diese habe ich mir erst wenige Minten vorher ausgedacht. Dabei hat mir René Kindermann mit seinen Ratschlägen zur Seite gestanden,“ erzählte er unmittelbar nach dem er seine Aufgabe mit Bravour gelöst hatte.
. Einen ersten Höhepunkt des Tages erlebten die Teilnehmer an der Andacht mit der Aufführung der Geschichte vom Chorknaben Enderlein durch Sänger und Musiker der Kreismusikschule unter der Leitung von Thomas Stapel. Nach diesem bewegenden Auftakt erwartete nicht nur das Programm auf der Bühne sondern auch ein Familienparcours mit fünf Stationen die Besucher. Unter den fünf Erstplatzierten, die aus den Händen der Staatsministerin Preise entgegen nehmen konnten , belegte die Nieskyer Familie Link den 3. Platz. Als die sportlichste Familie und damit als Sieger erwiesen sich die Kinder und Erwachsenen der Familie Weidland aus Rietschen.