Von Mareike Huisinga

Pirna. Falls es regnet, kein Problem: Die Mockethaler haben vorgesorgt. Das große Festzelt steht schon aufgebaut neben dem Dorfteich auf dem Rundling. „Aber wir sind optimistisch, dass es trocken bleibt“, meint Marita Deliga gut gelaunt. Sie ist Gründungsmitglied des Heimatvereins Mockethal, der an diesem Wochenende sein zehnjähriges Jubiläum feiert.

Die 55-Jährige brennt für ihr Dorf, in dem sie geboren ist. Deshalb auch ihr Engagement im Heimatverein. Dazu kommt ein Schlüsselerlebnis. Als kleines Kind besuchte sie ein Fest in Mockethal. An das Jahr kann sie sich nicht mehr erinnern. Aber noch heute schwärmt sie von der Luftschaukel, dem Ponyreiten und der Drahtseilbahn. „Die Stimmung hat mich schon damals fasziniert. So etwas wollte ich auch mal organisieren“, sagt sie.

Dabei kam der eigentliche Anstoß für die Vereinsgründung von dem Ehepaar Nitzsche aus Berlin, das den Kunsthof in Mockethal etablierte. „Sie hatten die Idee, einen Stammtisch für die Einwohner zu organisieren. Daraus entwickelte sich schließlich der Verein“, blickt Günther Zschekel zurück. Er ist ebenfalls Vereinsmitglied und schätzt besonders den guten Zusammenhalt in dem Dorf. „Braucht einer Hilfe, sind die anderen da“, betont er.

Programm

Zur Vereinsgründung kamen 30 Mitglieder zusammen, die Zahl hat sich mittlerweile verdoppelt. Die Mockethaler organisieren jährlich das Maibaumsetzen, die Kirmes sowie einen kleinen Weihnachtsmarkt. Die Jüngsten im Dorf dürfen sich zur Halloweenparty schaurig gruseln und im Sommer 2017 wurde ganz groß 600 Jahre Mockethal gefeiert.

Aber der Heimatverein ist nicht nur für die Geselligkeit im Dorf verantwortlich, sondern peppt auch die Optik auf. Rund um den Rundling übernehmen die Mitglieder Rasenpflege und Baumverschnitt. Seitdem sie in dem Dorfteich Seerosen eingesetzt haben, müffelt das Gewässer nicht mehr. Sogar ein Entenpaar und Frösche sind heimisch geworden. Jetzt hoffen die Mockethaler, dass der Dorfteich instand gesetzt wird. „Nach Aussagen der Pirnaer Stadtverwaltung soll das im Herbst passieren. Wir sind gespannt, denn versprochen wurde schon vieles“, sagt Anwohner Gunter Häbold. Unter anderem müssen die Stützmauern und das hässlich verrostete Geländer erneuert werden. „Wenn alles schön ist, planen wir, ein Entenhäuschen für den Teich zu zimmern“, blickt Marita Deliga in die Zukunft.

Ein Projekt konnte der Heimatverein allerdings nicht realisieren. In der Gründungsphase planten die Akteure, das damals leerstehende Feuerwehrgerätehaus in Mockethal für einen symbolischen Preis von der Stadt zu kaufen. Ziel war, es in Eigenregie vorzurichten und als Versammlungsraum bzw. Veranstaltungsraum zu nutzen. Doch der Plan zerschlug sich.