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Ein Date auf dem Weinfest? Das wird teuer.

Wie viel Geld es braucht, um als junges Paar in Meißen etwas zu erleben; das hat SZ-Reporter Marcus Möller getestet.

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© Claudia Hübschmann

Meißen. Die Freundin hat zugesagt, zusammen auf das Weinfest zu gehen – das klingt doch wundervoll romantisch. Kann da noch etwas schiefgehen? Es kann, denn auf einem so großen Fest sollte man sich gut orientieren können, um einen schönen Abend zu erleben. Weinfestveteranen, die man am Hängebeutel samt selbst mitgeführtem Glas erkennt, wissen wie das geht.

Aber wie schafft man es als Neuling? Wie viel Geld sollte man mitnehmen, um es sich und seiner Begleitung gutgehen zu lassen? Sind 20 Euro pro Person ausreichend? Kommt man mit dem Auto – oder besser mit dem Regionalzug? Und wo macht man es sich am besten gemütlich?

Fangen wir bei der Anreise an. Hier sei schon einmal gesagt: Wer auf das Auto verzichten kann, der tut gut daran. Zwar sind die Züge am Weinfestwochenende gut gefüllt, aber die vielen Parkplätze in Meißen sind es auch. Zeitlich wäre man mit dem Auto zwar ungebundener – was die Getränkeauswahl angeht, ist man dafür freier. Die Kosten für den Zug sind in der Regel wohl etwas höher, als die Parkgebühr in Höhe von sechs Euro – aber unter dem Strich ist der Verzicht auf das Auto empfehlenswert.

Angekommen beim Weinfest ist der Freundin sogleich mal nach etwas Süßem zumute. Das sollte schnell erledigt sein. Als Kavalier kann man sich einen der zahlreichen Süßspeisenstände suchen und Punkte sammeln, indem man etwa mit schokoladeüberzogenen Erdbeeren zurückkommt. Die Dame ist glücklich, von den 40 Euro Spesen sind noch 37 übrig – das Date läuft gut. Darauf lässt sich anstoßen mit Federweißer. Der kostet auf dem Weinfest zwischen 1,50 Euro und drei Euro.

Nach dem Federweißer wird nun eventuell schon klar, dass, bevor weitere Weinstände abgeklappert werden, eine Kleinigkeit gegessen werden sollte. Eine kleine Schweinshaxe für fünf Euro wäre da wohl ganz angemessen – die weibliche Begleitung tendiert eher zu einem Dresdner Handbrot, welches hier überall um die vier Euro kostet.

Es hat gemundet. Nun löscht man noch den Durst mit zwei mittleren Bechern Cola für jeweils zwei Euro und ist glücklich. Der Abend kann beginnen, denkt man sich. Ein Blick ins Portemonnaie lässt die Euphorie des satten Bauches ein bisschen abflauen. Von den anfangs 40 Euro Spesen sind noch 21 Euro übrig. Naja, immer noch mehr als die Hälfte, aber andererseits will man ja noch einiges an Wein kosten und am Ende des Dates ist doch eine Riesenradfahrt mit Blick über Meißen und die Elbe der ideale Ausgang.

Um zum Schluss sieben Euro für das Riesenrad übrig zu haben, wären das 14 Euro für Wein. Die Preise für ein 0,2l-Glas Wein schwanken auf dem Weinfest zwischen 2,50 Euro und fünf Euro. Ein gutes Glas regionalen Meißner Weines kostet eher zwischen vier und fünf Euro. Als Alternative gibt es 0,4er-Bier für 2,50. Aber die Dame ließ sich vor allem zum Weinfest überreden, weil sie Wein liebt. Danach ist der Inhalt des Portemonnaies auf vier Euro geschrumpft.

Das Fazit: Mit 20 Euro pro Kopf kommt man hier nicht allzu weit. Die meisten langjährigen Besucher empfehlen mindestens dreißig bis vierzig Euro pro Person.