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Ein Bürgerhaus für Leppersdorf

Detaillierte Pläne des Baus an der Alten Hauptstraße sind fertig. Ein Gebäude wird aber noch nicht angepackt.

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© PB Schubert

Von Thomas Drendel

Leppersdorf. Die guten Dinge brauchen etwas länger: Wenn es diesen Satz noch nicht gäbe, dann müsste man ihn für das Bürgerhaus in Leppersdorf erfinden. Mehr als zehn Jahre hat es gedauert, bis der Entwurf gefunden wurde, der jetzt höchstwahrscheinlich auch umgesetzt wird.

Die Zeichnung des Planungsbüros Schubert zeigt das neue Bürgerhaus von der Seite: Ganz links ist der Giebel der Scheune abgebildet. Hier werden Foyer, die Bibliothek und WCs untergebracht. Das mittlere Gebäude ist der Neubau mit dem Festsaal. Dahinter ist
Die Zeichnung des Planungsbüros Schubert zeigt das neue Bürgerhaus von der Seite: Ganz links ist der Giebel der Scheune abgebildet. Hier werden Foyer, die Bibliothek und WCs untergebracht. Das mittlere Gebäude ist der Neubau mit dem Festsaal. Dahinter ist © PB Schubert

Schon jetzt ist klar, das neue Dorfgemeinschaftshaus an der Alten Hauptstraße kann sich sehen lassen. Herzstück ist der neue Saal für rund einhundert Personen. „Er hat eine Größe von 92 Quadratmetern. Er befindet sich von der Straße aus gesehen hinter dem Fachwerkhaus und wird komplett neu errichtet“, sagt Juliane Ziller vom Radeberger Planungsbüro Schubert. Die gerät über das Gebäude regelrecht ins Schwärmen. „Auf einer Seite des Saales sind große Fenster vorgesehen, die zu einer Terrasse zeigen. In der warmen Jahreszeit ist es möglich auch dort draußen Tische und Stühle aufzustellen.“ Der Saal ist durch einen kurzen Gang mit dem großen Scheunengebäude verbunden. Es bildet die Rückfront des Dreiseithofes. Die Scheune wird ausgebaut. Dort ziehen die Leppersdorfer Ortsbibliothek ein, eine Küche und Garderobe werden untergebracht sowie Toiletten eingebaut. Der rechte Teil bleibt weiterhin dem Bauhof vorbehalten. Geheizt werden der Saal und die Nebenräume mit einer Wärmepumpe und einer Gastherme.

„Alle Gebäude des Dreiseithofs stehen unter Denkmalschutz. Bei der Scheune mussten wir sehr darauf achten, dass die Hülle im Wesentlichen unverändert bleibt.“ So werden unter anderem die Holzverschalung und die großen Holztore erhalten. Der Innenhof wird gepflastert. Er ist groß genug, dass hier künftig beispielsweise die Leppersdorfer Weihnachtsmärkte stattfinden können.

Nach Angaben von Bürgermeister Veit Künzelmann (CDU) wird jetzt noch ermittelt, ob auch das Festzelt des Dorfclubs in den Hof passt. Falk Hanitzsch, Gemeinderat der offenen Bürgerliste, hatte auf die Notwendigkeit hingewiesen. Gegebenenfalls müsse der geplante Baum etwas verschoben werden. Besucher haben Zugang von der Alten Hauptstraße aus aber auch von der Rückseite von der Lichtenberger Straße her. „Hier werden wir 15 Parkplätze einrichten. Das sind mehr als für ein Gebäude dieser Größe vorgeschrieben. Bei großen Veranstaltungen werden die nicht reichen. Dann können auch an der rückwertigen Zufahrt die Autos abgestellt werden.“ Nach Angaben von Juliane Ziller wird diese Zufahrt asphaltiert.

Jetzt muss nur noch das Geld fließen. Veit Künzelmann rechnet mit Kosten von rund 1,4 Millionen Euro. „Wir werden jetzt die Anträge auf Förderung stellen. Wir hoffen auf Mittel aus zwei verschiedenen Töpfen, eins ist für den Neubau des Saales gedacht, das andere für die Sanierung der Scheune.“ Sollte das Geld fließen, könnte schon im nächsten Jahr mit den Arbeiten begonnen werden. Mit einer Fertigstellung dürfte dann im darauffolgenden Jahr zu rechnen sein. Das Fachwerkhaus, das ebenfalls zu dem Dreiseithof gehört, wird nicht erneuert. Die Kosten sind nach Angaben des Bürgermeisters zu hoch.

Die Gemeinde rechnet mit einer halben Million Euro. Außerdem gebe es kein schlüssiges Nutzungskonzept. „Wir sollten das Fachwerkhaus aber nicht vollständig aufgeben. Es gehört zum Gebäudeensemble. Wir sollten eine Sanierung für die nächsten Jahre im Auge behalten“, sagte der Leppersdorfer Falk Hanitzsch. Bereits mehr als zehn Jahre wird über die Errichtung eines Bürgerhauses in Leppersdorf diskutiert. Acht Entwürfe gibt es mittlerweile. Hinzu kommen zahlreichen Untervarianten. Zuletzt hatte sich der Gemeinderat im Sommer für die Variante fünf entschieden. Sie wird jetzt auch umgesetzt.