Merken

Ein Beutel voll Hilfsbereitschaft

Ein Supermarkt und die Freitaler Tafel sorgen dafür, dass arme Familien ein frohes Fest haben.

Teilen
Folgen
© Andreas Weihs

Von Tobias Winzer

Freital. „So, ich würde die Tüten dann mal holen gehen“, sagt Carola Rautenberg. Die Inhaberin des Rewe-Supermarktes an der Dresdner Straße in Freital verschwindet im Lager des Ladens und kehrt mit zwei randvoll gefüllten Rollwagen zurück. Wenn man die Hilfsbereitschaft der Freitaler verbildlichen wollte, dann wäre dies das geeignete Motiv. Zwei Wochen hat Rewe für die Freitaler Tafel gesammelt. Die Idee: Der Supermarkt stellt Einkaufstüten im Wert von ungefähr fünf Euro zusammen – gefüllt mit Marmelade, Nudeln, Keksen und weiteren Lebensmitteln. Wer wollte, konnte solch eine Tüte für fünf Euro kaufen und diese damit der Freitaler Tafel überlassen. Rautenberg veranstaltet solche Aktionen schon einige Jahre und unterstützt die Tafel außerdem täglich, in dem sie übriggebliebene Lebensmittel spendet. Dieses Jahr kamen 90 Tüten zusammen – 22 mehr als voriges Jahr. „Die Kunden merken, dass wir uns mit unserem Umfeld auseinandersetzen“, sagt Rautenberg. Die Freitaler Tafel hat ihren Sitz gleich um die Ecke. „Die Aktion wird sehr gut angenommen, weil die Kunden sehen, wohin ihre Spende geht.“

Freitals Tafel-Chefin, Karin Rauschenbach, hat schon Pläne für die Tüten: Sie werden auf der Weihnachtsfeier im Kulturhaus am 15. Dezember verteilt. Nachdem sich die Freitaler Tafel voriges Jahr von der Dresdner Tafel losgesagt hat, ist es die zweite Weihnachtsfeier. „Die Eltern sollen mit ihren Kindern einen Moment der Freude teilen können“, so Rauschenbach.

Deswegen hat die Frau, die in der Freitaler Tafel derzeit rund 800 Kunden betreut, auch in Spielzeug- und Buchläden nachgefragt. Zur Weihnachtsfeier bekommt nun jedes Kind ein Buch. Außerdem gibt es ein Spielzeug, eine Süßigkeitentüte – und für die Eltern jeweils einen Fünf-Euro-Beutel aus dem Supermarkt.