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Ein Beruf sollte glücklich machen

Stephan Hönigschmid über die Freude an der Arbeit.

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© Claudia Hübschmann

Schaltet man das Radio ein, fallen speziell auf den Hitwellen häufig Worte wie „Endlich Wochenende“ oder „Halten Sie durch. In ein paar Stunden ist Feierabend.“ Obwohl man sicherlich nicht jede Bemerkung auf die Goldwaage legen sollte, fällt eines auf: Regelmäßig wird das Bild einer Arbeitswelt gezeichnet, die in erster Linie belastend ist und der die Menschen so schnell wie möglich entkommen möchten. Vollkommen in den Hintergrund rückt dabei, dass viele Menschen auch gern auf Arbeit gehen und dass die Arbeit Spaß machen und eine Erfüllung sein kann.

Umso wichtiger sind positive Gegenbeispiele wie die des Meißners Leonard Krusche. Mit gerade mal 21 Jahren hat er sich selbstständig gemacht und ist jetzt Meißens jüngster Taxiunternehmer. Trotz gelegentlicher zwölf- bis 15-Stundentage jammert er nicht herum, sondern ist glücklich, dass er in seinem Traumjob arbeiten kann.

Anstatt in seinem gelernten Beruf als Lagerist zu versauern und die Tätigkeit womöglich unzufrieden die nächsten Jahrzehnte durchzuziehen, hat er bewusst eine Entscheidung getroffen und sich eine Aufgabe gesucht, die ihm gefällt. So trifft er jeden Tag spannende Menschen, die ihm dankbar dafür sind, dass er sie befördert.

Dieses Beispiel sollte Schule machen. Wir brauchen mehr Menschen, die Chancen statt Risiken sehen und für die Nörgeln ein Fremdwort ist. Dann erledigt sich auch die übersteigerte Sehnsucht nach dem Feierabend.

Email an Stephan Hönigschmid