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Ein alter Frontbrief ist aufgetaucht

Durch Zufall erwarb Heimatfreund Kai-Uwe Schwokowski eine Ausgabe der NSDAP-Schrift aus Großenhain „Gruß aus der Heimat“.

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© Kai-Uwe Schwokowski

Von Kai-Uwe Schwokowski

Großenhain. Herausgeber dieses regionalen Frontbriefes aus dem Zweiten Weltkrieg war der Nazi-Kreisleiter Ernst Jahns, gedruckt wurde der Frontbrief bei Hermann Starke in Großenhain. Das Kreisgebiet umfasste damals auch die Städte Riesa und Radeburg mit Umgebung.

Von diesen Frontbriefen war bisher nur die erste Ausgabe vom März 1944 bekannt, die in der Deutschen Nationalbibliothek Leipzig vorhanden ist. Es soll fünf Ausgaben gegeben haben. Diese Frontbriefe enthielten auf der letzten Seite links unten eine Postkartenbeschriftung und wurden von der jeweiligen NSDAP-Ortsgruppe gefaltet und mittels Feldpost den Soldaten des Kreises an die Front verschickt.

Fünf Frontbriefe für die Soldaten

Der „Gruß aus der Heimat“ vom April 1944 war der zweite Frontbrief und sollte aus dem Geschehen in den Heimatorten berichten. Der Frontbrief enthält acht Seiten. Interessant ist, dass Amtsträger aus dem damaligen Kreis namentlich erwähnt werden.

Für die Ortsgeschichte ist wichtig, dass Ereignisse im Februar, März und April 1944 auf vier Seiten unter der Rubrik „Dies und das aus der Heimat“ aufgeführt sind. Sogar drei Fotografien sind abgebildet. Mehrfach wurde der nächste Frontbrief angekündigt.

Wertvolle Heimatgeschichtsquelle

Für die Heimatgeschichtsforschung ist dieser Frontbrief einerseits interessant, da er wohl die bisher einzige erhaltene Ausgabe sein dürfte, die in Großenhain bekannt ist. Er stellt andererseits einen heimatgeschichtlichen Quellenzusatz dar, da das Großenhainer Tageblatt als Informationsquelle im Zeitraum vom 20. März bis 1. Mai 1944 im Großenhainer Stadtarchiv nicht vorhanden ist.