Von Romy Kühr
Beeindruckende Zahlen hat Rico Linke jetzt präsentieren können. Der Mitarbeiter der Stadtentwicklungsgesellschaft (Steg) aus Dresden stellte eine Bilanz vor, was in Eibau mit Geld aus dem Förderprogramm Städtebaulicher Denkmalschutz bisher saniert und verschönert werden konnte. Das Unternehmen unterstützt die Städte und Gemeinden, die das Förderprogramm nutzen wollen. Die Mitarbeiter helfen bei der Planung der Vorhaben, bei der Antragstellung und der Abrechnung. In Eibau wurden bislang 5,2 Millionen Euro investiert, bilanziert Rico Linke. Diese stolze Summe setzt sich zusammen aus Fördergeld vom Freistaat und den Eigenmitteln, die die Bauherren beisteuern müssen. Der größte Teil der sanierten Objekte ist Gemeinde-Eigentum. Aber auch Privatleute haben die Förderung genutzt, so Linke. Insgesamt 73 private Gebäude profitierten von dem Finanzzuschuss. Dächer, Fassaden und Fenster wurden erneuert. Das Geld half auch einigen Grundstücksbesitzern, die vom Hochwasser betroffen waren. Nach den Überschwemmungen 2010 sei auch die Sanierung von Bachmauern aus dem Programm unterstützt worden, erklärt der Steg-Mitarbeiter.
Auch vonseiten der Gemeinde gibt es eine ganze Reihe an Projekten, die mit dem Geld verwirklicht werden konnten. Die Eibauer Friedhofskapelle wurde saniert, die Bahnhofstraße im Ortszentrum bekam neue Gehwege, das Gemeindeamt ist erneuert worden, zählt Rico Linke nur einige Beispiele auf. Das bekannteste ist der Faktorenhof. Im zentralen Faktorenhaus des historischen Dreiseitenhofes wurden zuletzt die Obergeschosse ausgebaut. Hier konnte nach der Sanierung das Museum des Ortes einziehen und präsentiert seitdem in den Räumen seine Dauerausstellung sowie Sonderschauen.
Für 2017 hat die Gemeinde weitere Pläne, wo sie investieren möchte. Begonnene Vorhaben sollen weitergeführt werden. Dazu gehört das Volkshaus. Das Veranstaltungshaus ist außen bereits saniert worden. Nun geht es innen an die Modernisierung, kündigt Bürgermeister Michael Görke (parteilos) an. Die Arbeiten dazu sollen im zweiten Quartal dieses Jahres beginnen. Ebenso für dieses Jahr geplant ist der zweite Bauabschnitt an der Eibauer Kirche. Gerüste am Turm des Gotteshauses zeugen bereits davon, dass hier gebaut wird. Auch die Kirchgemeinde nutzt die Förderung – und zwar für das Pfarramt. Erst vor wenigen Monaten die neue Pfarrerin mit ihrer Familie hergezogen. „Wir freuen uns, dass wir wieder eine Pfarrerin haben“, so Görke. „Da soll natürlich auch das Umfeld attraktiv sein.“ Steg-Mitarbeiter Rico Linke betont außerdem, dass auch Geld zur Unterstützung privater Bauherren dieses Jahr wieder eingeplant ist. „Bisher liegen nicht viele Anträge vor“, so Linke. Er ermutigt Einwohner, sich mit ihren Vorhaben zu bewerben. Allerdings gibt es die Fördermittel nur für ein festgelegtes Gebiet. Das erstreckt sich in Eibau entlang der Bundesstraße, erklärt Rico Linke von der Steg. Bisher ist nur Eibau im Programm, und das schon seit 2008. „Schön wäre es, wenn wir das auch für andere Ortsteile nutzen könnten“, so Bürgermeister Görke. Die Gemeinde will sich bemühen, dass auch Obercunnersdorf mit seinen vielen Umgebindehäusern in die Städtebauförderung aufgenommen wird, sodass auch dort Einwohner Geld beantragen können. Er rechnet aber damit, dass es ein schwieriger Prozess wird, das zu beantragen.